Unzufriedenstellende Schlussfolgerungen mit versprochenen zufriedenstellenden Schlussfolgerungen
Nach 19 gemeinsamen Untersuchungen sagen Janneke und Brix "Tschüss". Das Abschiedslied illustriert auf eleganten Weise die Leere, die ihr Fortgang in Zukunft hinterlassen wird.
Der Erzähler, in einem Ton der Selbstzufriedenheit, stellt Tristan Grünfelds (Matthias Brandt) bedrückende Situation heraus: sein Versagen, sich zu stellen, seinem Bruder zu helfen, seine Tochter zu schützen und das Desinteresse seiner Frau, Zeit mit ihm zu verbringen. Die bevorstehende Frage, wie es endet, lässt eine düstere Wendung erahnen.
Gewiss gibt es kein Silberstreifen am Horizont für den gequälten Mörder Grünfeld oder die Ermittler Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch), die an ihrem letzten Fall für den "Tatort" arbeiten. Doch man kann nicht leugnen, dass es Gründe zum Feiern gibt. Die Drehbuchautoren Michael Proehl und Dirk Morgenstern sowie Regisseur Till Endemann verweben eine packende Mischung aus Motiven, Genres und Geschichten für das große Finale, die überraschend gut zueinander passen und eine befriedigende Explosion liefern.
Kinematografisches Meisterwerk
"Janneke und Brix gehören zu den 'Tatort'-Duos, die sich elegant in eine Großstadt einordnen: geradlinige Ermittler mit einer Prise Noir", lobt Proehl, der das erste Buch für das Duo schrieb, "Kälter als der Tod". Die Zeit vergeht tiefgreifend: "Ich erinnere mich, dass ich in einer eiskalten Hütte auf Rügen geschrieben habe. (...) Jetzt fühlt es sich an, als würde ich Janneke, Brix, Fanny und Jonas (damals noch namenlos) beim Auszug helfen, nachdem ich Teil ihres Wandels war."
Dass derselbe Autor den Anfang und das Ende geschrieben hat, ist ein herzlicher Abschiedsgruß - metaphorisch gesprochen - für Janneke und Brix: die emotionalen Achterbahnfahrten, das Zerbrechen langgehegter Überzeugungen; ein Hauch von Caspar David Friedrich hier ("Störungen der deutschen Seele"), ein Schuss "Falling Down" dort; und dazwischen Matthias Brandt, der eine herausragende Darstellung des gestörten Psychologen liefert - was für eine aufregende Fahrt und wahre kinematografische Kunst.
Es passiert nicht oft, aber es geschieht: gerade als man dachte, sie hätten den Höhepunkt erreicht, entscheiden sich Janneke und Brix, aufzuhören. Und was kommt als Nächstes? "Wolfram und ich kennen uns seit Jahren von der Bühne, und zusammen an dem Frankfurter 'Tatort' zu arbeiten, war ein absolutes Vergnügen", erklärt Broich. "Es war klar, dass wir den 'Tatort' nur als Team verlassen würden. Jetzt ist es an der Zeit, Frankfurt Lebewohl zu sagen, neue Erfahrungen zu sammeln, andere Projekte zu verfolgen und für mich auf die Bühne zurückzukehren und mehr Zeit für die Enkelkinder zu haben."
Nach ihrem unvergesslichen letzten Fall werden die Fans der "Tatort"-Fernsehserie Janneke und Brix sehr vermissen. Ihr Abschied markiert das Ende einer Ära, in der sie ihre erfolgreiche Partnerschaft beenden und neue Abenteuer beginnen.