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Untersuchung der "Reichsbürger"-Aktion im Hochschwarzwald

Wie groß war das Netzwerk, das die angebliche "Reichsbürger"-Gruppe von Heinrich XIII. Prinz Reuss unterstützte? Die Polizei hat eine weitere Durchsuchung durchgeführt, die Vorfreude auf mögliche Entdeckungen weckt.

Eine Polizistin (r) steht mit einer Maschinenpistole vor einer Tür in Althengstett.
Eine Polizistin (r) steht mit einer Maschinenpistole vor einer Tür in Althengstett.

Eskalierende Gewalttaten und Aggressionen. - Untersuchung der "Reichsbürger"-Aktion im Hochschwarzwald

Weitere Ermittlungen zu möglichen Verbündeten des vermuteten "Reichsbürgers" Heinrich XIII. Prinz Reuß finden am Donnerstag statt. Die Polizei konzentriert sich insbesondere auf Entdeckungen, die während Razzien in Bad Teinach-Zavelstein und Althengstett (beide im Calw-Kreis) gemacht wurden, darunter ob unzulässige Waffen unter den beschlagnahmten Gegenständen waren. Obwohl das Bundesanwaltsamt wahrscheinlich keine Details über diese Funde preisgeben wird.

Beamte in Karlsruhe glauben, dass zwei Angeklagte einer terroristischen Organisation geholfen haben. Ein 73-jähriger Mann und eine 63-jährige Frau werden verdächtigt, Unterkünfte in Sachsen für Rekrutierungstreffen für die Organisation mit Prinz Reuß im Jahr 2021/2022 angeboten zu haben, bei denen es sich um Versammlungen handelte, die mit Prinz Reuß zu tun hatten. Die Frau wird außerdem für die Leihung eines Fahrzeugs an einen der vermuteten Organisatoren, Rüdiger v. P., im Herbst 2021 angeklagt.

Deshalb hat das Bundesanwaltsamt am Dienstag sieben Standorte und drei Immobilien in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein durchsucht. Keine Verhaftungen wurden sofort vorgenommen. Das Verfahren verlief glatt.

Laufende Prozesse

Die "Reichsbürger" in Deutschland behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) noch existiert. Das Bundesrepublik und seine Gesetze leugnen ihre Existenz.

Die Gruppe um Prinz Reuß erlangte Bekanntheit, nachdem eine große Antiterroreinsatz im Dezember 2022 abgeschlossen wurde. Seitdem wurden mehrere Personen verhaftet, die in Verbindung mit diesem stehen. Die Angeklagten werden beschuldigt, das deutsche politische System zu destabilisieren. Sie waren bereit, Opfer zu nehmen, wie im Anklageschrift ausgeführt.

In Frankfurt und Stuttgart befinden sich aktuell Prozesse gegen diese "Reichsbürger". In Frankfurt, wo die vermuteten Gruppenführer angeklagt werden, sollen die Polizei über Prinz Reuß, einen in Frankfurt ansässigen Unternehmer, aussagen, der als Hauptinstigator bezeichnet wird.

In Stuttgart, wo die sogenannte militärische Fraktion angeklagt wird, konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Durchsuchung in Reutlingen, bei der die Polizei beschossen wurde. Außerdem könnte ein Angeklagter über Prinz Reuß aussagen. Ein Prozess wird am 18. Juni in München gegen weitere vermutete Sympathisanten beginnen.

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