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Unternehmen wollen Investitionsvorhaben schnell identifizieren

Industrieunternehmen befürchten, dass geplante Megaprojekte aufgrund einer Haushaltskrise und einer milliardenschweren Finanzierungslücke gefährdet sind.

Das ArcelorMittal-Werk liegt in Eisenhüttenstadt, auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals....aussiedlerbote.de
Das ArcelorMittal-Werk liegt in Eisenhüttenstadt, auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals (Luftdrohnenaufnahme)..aussiedlerbote.de

Unternehmen wollen Investitionsvorhaben schnell identifizieren

In Zeiten der Bundeshaushaltskrise fordert die brandenburgische Wirtschaft schnell Klarheit darüber, wie die finanzielle Unterstützung von Investitionsvorhaben künftig aussehen soll. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer müssen insbesondere energieintensive Unternehmen planungssicher sein, um den geplanten Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft nicht zu gefährden. Nach einem Haushaltsbeschluss des Bundesverfassungsgerichts fehlen dem Bund 60 Milliarden Euro, die für Investitionen in den kommenden Jahren vorgesehen sind.

Der Stahlhersteller ArcelorMittal, der auch über ein Werk in Eisenhüttenstadt verfügt, beklagte, dass der Standort Deutschland „wenn nicht sofort Alternativen zur Finanzierung und Fortführung des geplanten Transformationsvorhabens zur Verfügung stehen“, ein Schadensrisiko bestehe. Ziel des Unternehmens ist es, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß Europas bis 2030 um 30 % zu reduzieren und bis 2050 weltweit Stahl klimaneutral zu produzieren.

Carsten Brönstrup, Sprecher des Wirtschaftsverbands Berlin-Brandenburg, sagte, es gebe auch Bedenken, dass das geplante Wasserstoffnetz, von dem die Transformation der Industriebranche abhängt, von Haushaltsungleichgewichten betroffen sein könnte. Die Förderung von Wärmepumpen ist noch nicht auf Kurs.

„Für die Wirtschaft ist es zunächst einmal wichtig, Klarheit darüber zu haben, was in Zukunft erreicht werden kann und was nicht und welche Finanzierungsalternativen jetzt schnell vorgeschlagen werden können“, sagte Manfred Wasch, Geschäftsführer der IHK Potsdam. Unternehmen brauchen dringend die Aussicht auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Es besteht Unsicherheit darüber, wie die Pläne zur Stromtarifentlastung für energieintensive Unternehmen angesichts des milliardenschweren Defizits fortgeführt werden. Carsten Christ, Vorsitzender des Ostbrandenburgischen Industrieverbandes in Frankfurt (Oder), sagte kürzlich: „Der Frust und die wachsende Verzweiflung vieler Unternehmen nehmen zu, ebenso wie die Verlagerung der Industrieproduktion ins Ausland. Zunahme.“

ArcelorMittal kritisierte: „Solche Handlungen von Politikern – Regierung und Opposition – sind grob fahrlässig.“ Wenn nicht umgehend Alternativen bereitgestellt werden, um geplante Transformationsprojekte zu finanzieren und fortzuführen, drohe der Standort Deutschland Schaden zu nehmen. Für Dekarbonisierungsprojekte in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg fehlen noch Förderbescheide, „wir haben also eine Vision für die Transformation der Industrieproduktion in Deutschland“, heißt es in dem Bericht.

Quelle: www.dpa.com

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