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Unsicherheit um altes Frankfurter Polizeipräsidium

Altes Polizeipräsidium Frankfurt
Lange verwaist ist der einst prachtvolle Treppenaufgang im Alten Polizeipräsidium in Frankfurt.

Nachdem der Entwickler des alten Frankfurter Polizeipräsidiums Insolvenz angemeldet hat, bleibt die Unsicherheit über den Ausgang des Großprojekts bestehen. Weder die Stadt noch das Düsseldorfer Unternehmen Gerch äußerten sich am Freitag zu möglichen Auswirkungen der Entwicklung. Anfragen blieben zunächst unbeantwortet. Hesse verkaufte das Areal im März 2018 für 212 Millionen Euro an Gerch. Das Finanzministerium teilte auf Anfrage mit, dass der Insolvenzantrag keine Auswirkungen auf das Land gehabt habe und der Kaufpreis vollständig bezahlt worden sei.

Gerch, das ein Projekt im Wert von rund 4 Milliarden Euro plante, musste wegen drohender Insolvenz Insolvenz anmelden. Steigende Zinsen, Inflation und eine Kaufzurückhaltung der Immobilienkäufer, so das Unternehmen. Der Geschäftsbetrieb laufe uneingeschränkt weiter, hieß es. Im Rahmen der eigenverantwortlichen Restrukturierung sind Gespräche mit allen Projekt- und Finanzierungspartnern geplant. Gerch sagte, er wolle trotz der Krise alle Immobilienprojekte umsetzen

Ein modernes Viertel mit Büros, Einkaufszonen und Wohnhäusern. Das in der Nähe des Hauptbahnhofs und des Messegeländes gelegene Projekt erstreckt sich über eine Fläche von 15,4 Hektar und gilt als eines der größten Bauvorhaben in Frankfurt. Das Gebiet soll voraussichtlich im Jahr 2027 in Betrieb genommen werden.

Erst im März unterzeichneten die Stadt Frankfurt und Gersch einen städtebaulichen Vertrag zur künftigen Nutzung. Geplant sind unter anderem der Bau einer Kindertagesstätte, die der Stadt 30 Jahre lang kostenfrei zur Verfügung steht, sowie der Bau von Wohnungen mit einer Fläche von mindestens 40.000 Quadratmetern, davon 30 % welches aus öffentlichen Mitteln finanziert wird.

Es ist unklar, ob Gerch das Projekt weiterführen kann oder es an ein anderes Unternehmen verkaufen muss, das möglicherweise eine andere Idee hat. Experten gehen davon aus, dass dies zu erheblichen Verzögerungen führen würde. Wie ein Sprecher des Frankfurter Finanzministeriums erklärte, hätte Gerchs Insolvenz zumindest für die Gewerbesteuer keine Konsequenzen, da der Konzernsitz in Düsseldorf sei.

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