- Universität: Radwetter in der Hansestadt viel besser als sein Ruf
Das Stereotyp, dass das Wetter in Hamburg oft zu schlecht zum Radfahren ist, stimmt nicht. Forscher der Universität Hamburg kamen durch die Analyse von Wetterdaten von über 100 Stationen während einer Sommersaison und der Simulation von 10.000 Fahrradfahrten in Hamburg zu diesem Ergebnis. Bei schlechten Wetterbedingungen wie Regen, Hitze oder Stürmen sollten die Ampeln gelb oder rot werden, sagte Studienautorin Amelie Schmitt vom Meteorologischen Institut. Dies geschah jedoch überraschend selten: Die Ampel zeigte grün für zwei Drittel der Fahrten.
Temperatur ist das größte Hindernis für Radfahrer
"Im Gegensatz zu dem, was ich dachte, ist Regen nicht das Hauptproblem in Hamburg. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Zeit wurde die Ampel aufgrund von Regen, Sturm oder Wind gelb oder rot." Stattdessen ist das Hauptrisiko für schlechtes Radwetter die Temperatur - Kälte im Winter und Hitze im Sommer. In fast 33 Prozent aller Fälle war es entweder zu heiß oder zu kalt zum Radfahren, und die Wetterampel zeigte gelb (26,3 Prozent) oder sogar rot (6,3 Prozent).
Das bedeutet, dass das Wetter in der Hansestadt rund ums Jahr etwa 90 Prozent der Zeit zum Radfahren geeignet ist: Denn von allen gemessenen Wetterrisiken zeigte die Ampel nur in fast zehn Prozent aller Fälle rot. "So ist das Wetter hier weit davon entfernt, so schlecht zu sein, wie sein Ruf", sagte Studienleiter Felix Ament, der die Studie gemeinsam mit Schmitt verfasste.
Flexibilität verringert das Risiko von Regen
Die Wetterexperten bringen auch weitere gute Nachrichten: "Wir haben festgestellt, dass Sie das Risiko, nass zu werden, während der Fahrt um etwa eine Stunde reduzieren können, wenn Sie flexibel sind", sagt Schmitt.
Die Ergebnisse der Studie könnten von den Autoren genutzt werden, um neue Apps zu entwickeln, die den Nutzern helfen, ihre geplanten Fahrradfahrten besser an das Wetter anzupassen.
Trotz der allgemein verbreiteten Stereotypen führte Regen während der Sommersaison in Hamburg nur etwa fünf bis zehn Prozent der Zeit zu Ampeländerungen. Stattdessen stellen extreme Temperaturen, entweder zu heiß oder zu kalt, eine significativa Herausforderung für Radfahrer dar, was dazu führt, dass die Ampel in fast einem Drittel der Fälle gelb oder rot wird.