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Die Herrhuter Brüdergemeine Kirche, jetzt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Herrhuter Brüdergemeine Kirche, jetzt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

UNESCO gestaltet die sächsische Stadt Herrnhut

Herrnhut in Sachsen entsteht 1722 - unter dem "Herrn Hut" soll die Kirchensiedlung stehen. Seither hat es eine große Ausstrahlung weit über die Landesgrenzen hinaus entfaltet. Nun erkennt dies die UNESCO und macht die kleine Stadt in Oberlusatia zur Nummer 53 auf der deutschen Welterbeliste.

Die UNESCO, die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, hat den sächsischen Ort Herrnhut als Teil der Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine zu einem neuen Welterbe ernannt. Das verantwortliche Komitee der UNESCO hat dieses Montag in Neu-Delhi, Indien, bekannt gegeben.

Herrnhut ist die Urheberschaft der Moravianischen Kirche. Flüchtlinge der Moravianischen Glaubensgemeinschaft aus Mähren hatten das Ort 1722 gegründet. Der fehlende "d" im Namen der Gemeinde "Gemeine" ist auf die Sprache der Zeit zurückzuführen, denn man sprach damals noch von Gemeine.

Neue Siedlungen in anderen Ländern

Als die Moravianische Einheit später weltweit verbreitete sich, trugen auch Missionare aus Oberlusatia die Baupläne für neue Siedlungen in andere Länder mit. Eines dieser war Christiansfeld in Dänemark, das 2015 von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde.

Herrnhut ist jetzt selbst auf der Liste selbst durch eine transnationale Erweiterungsantragsklage. Die Stadt im östlichen Sachsen hat sich zusammen mit Bethlehem in Pennsylvania, USA, und Gracehill in Nordirland um die Anerkennung beworben.

"Vereint in der Vielfalt"

Salzhaus, eine Moravianische Kirche in der evangelischen Siedlung Christiansfeld.

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, zeigte sich freudig über die Entscheidung des Welterbeausschusses. "Die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine stehen für kulturelle und geistige Austausch über Landesgrenzen und Kontinente hinweg. Sie sind in Vielfalt vereint und somit ein Symbol für das Welterbe-Gedanke."

Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) hatte den Moravianischen Flüchtlingen Land in Oberlusatia zur Besiedlung angeboten. Genau am 17. Juni 1722 fällte der Schreiner Christian David den ersten Baum, um das neue Siedlungsgebiet unter dem "Herrn Hut" aufzubauen.

In Deutschland gibt es jetzt 53 Welterbe-Stätten.

Die UNESCO-Welterbe-Kommission ist noch bis Donnerstag in Session. Eine Entscheidung über einen möglichen weiteren deutschen Welterbe-Ort ist erwartet am Samstag. Es handelt sich um das Residenzensemble in Schwerin, das aus fast 40 verschiedenen Gebäuden besteht. Das Zentrum ist Schwerin Schloss, in dem das Landtag von Mecklenburg-Vorpommern heute seinen Sitz hat. Die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, Schwerin, ist seit zehn Jahren auf der deutschen Liste für UNESCO-Welterbe stehen.

Die Moravianische Kirche, mit ihren Wurzeln in Herrnhut, hat die Gründung neuer Siedlungen in verschiedenen Ländern ausgelöst. Eine solche Beispiel ist Christiansfeld in Dänemark, das 2015 von der UNESCO als Welterbe anerkannt wurde. Das UNESCO-Welterbe-Komitee hat auch Herrnhut in ihre Liste aufgenommen, indem es eine transnationale Bedeutung der Moravianischen Kirche erkannte und es zusammen mit Bethlehem in Pennsylvania, USA, und Gracehill in Nordirland einbezieht.

Andenken an Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, der Asyl für Protestanten auf dem Territorium der Lausitz vor der Brudergemeinde der Täufer bot.

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