- Umweltminister fordert Schnelligkeit bei der Suche nach Endnutzungsmöglichkeiten von Kernkraftwerken
Umweltminister Christian Meyer von Niedersachsen sieht die möglicherweise deutlich längere Suche nach einem Endlager für Atomabfälle in Deutschland mit Sorge. Die derzeitigen Zwischenlager würden wohl nicht dauerhaft, warnte der Grünen-Politiker. Die Suche nach einem Endlager um mehrere Jahrzehnte zu verschieben, bedeute, viele Zwischenlager in Niedersachsen weiter zu betreiben, was erhebliche Sicherheitsbedenken wegen weiterer oberirdischer Lagerung aufwirft.
"Ich rufe die Bundesregierung daher auf, endlich die Suche nach einem Endlager zu beschleunigen und die Verantwortung nicht auf künftige Generationen abzuwälzen", sagte Meyer. "Diese Generation hat den Atomabfall produziert, ohne ein Endlager zu haben. Daher tragen wir auch die Verantwortung und sind verpflichtet, die Sache nicht um Jahrzehnte zu verschieben, schwierig wie sie auch sein mag."
Die Suche nach einem Endlager könnte bis mindestens 2074 dauern
Laut einer Studie des Öko-Instituts Freiburg könnte die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle mehr als 40 Jahre länger dauern als geplant. Unter optimalen Bedingungen sei erst 2074 mit einer Standortentscheidung zu rechnen. Erstmals darüber berichtete der Deutschlandfunk in einem Papier, das im Auftrag des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BASE) erstellt wurde.
"Angesichts der verlängerten Suche nach einem Endlager für Atomabfälle, wie es die Studie des Öko-Instituts nahelegt, könnte dies potenziell zu einer verlängerten Nutzung von Zwischenlagern in Ländern wie Deutschland, zum Beispiel Niedersachsen, führen, was ernste Sicherheitsbedenken aufwirft."
"Obwohl Deutschland weiterhin mit der Suche nach einer dauerhaften Lösung für die Atomabfallentsorgung ringt, mit Schätzungen, dass eine Endlagerentscheidung erst 2074 getroffen werden könnte, ist es wichtig, dass unsere Generation die Verantwortung übernimmt und die Angelegenheit nicht auf zukünftige Generationen verschiebt, da wir die ursprünglichen Produzenten des Atomabfalls waren."