Die schwache Konjunktur und die rückläufige Nachfrage nach Transporten auf See haben Umsatz und Gewinn der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd auch im zweiten Quartal einbrechen lassen. Im Zeitraum von April bis Juni sackte das Konzernergebnis auf gut eine Milliarde Euro, wie die Hapag-Lloyd AG am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Rekordjahres 2022 ist das ein Rückgang um mehr als drei Viertel. Der Umsatz halbierte sich in etwa auf 4,42 Milliarden Euro.
Hintergrund ist die Normalisierung der jahrelang gestörten Lieferketten auf den Weltmeeren. Die durchschnittliche Frachtrate sank Hapag-Lloyd zufolge im zweiten Quartal von 2935 auf 1533 Dollar je Standardcontainer.
Die gewaltigen Verwerfungen in den globalen Lieferketten hatten alle Containerreedereien zu Gewinnern der Corona-Pandemie gemacht. Knappe Kapazitäten hatten die Preise für Seetransporte nach vielen Krisenjahren mit Preiskämpfen, Überkapazitäten und roten Zahlen immer weiter steigen lassen.
Hapag-Lloyd gilt mit einer Flotte von 258 Containerschiffen und einer Transportkapazität von fast 1,9 Millionen 20-Fuß-Standardcontainern (TEU) als fünftgrößte Reederei der Welt, hinter Cosco, CMA CGM, Maersk und dem Primus MSC.