Der Anteil der Deutschen, die Angst vor einem Krankenhausaufenthalt haben, ist erneut gestiegen. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse in Hannover haben derzeit 27 % der Deutschen im Alter von 18 bis 70 Jahren Angst vor einem Krankenhausaufenthalt. Dieser lag im Jahr 2019 bei 29 %, fiel im Jahr 2020 auf 17 % und stieg in den Jahren 2021 und 2022 von 19 % auf 25 %, teilte KKH am Mittwoch mit. Das Meinungsforschungsinstitut führte vom 8. bis 11. August landesweit eine repräsentative Umfrage unter 1.001 Menschen im Alter von 18 bis 70 Jahren durch. Die Umfrage wurde anlässlich des Welttages der Patientensicherheit (17. September) in Auftrag gegeben.
„Diese Entwicklung zeigt, dass das Vertrauen in das Krankenhausumfeld während der COVID-19-Pandemie deutlich gestiegen ist“, sagte Dr. Sonja Hermeneit. KKH Kaufmännische Krankenkasse. Gründe dafür können ein bewussterer Umgang mit knappen Ressourcen oder strengere Sicherheitsvorkehrungen in diesem Zeitraum sein.
Einer von zwei Befragten (51 %) hatte Angst vor einem Krankenhausaufenthalt, weil er bereits eine schlechte Erfahrung gemacht hatte. 46 % der Befragten gaben an, schlechte Dinge über die Krankenhausversorgung gehört zu haben. „Wie schon in den Vorjahren ist die mit Abstand größte Angst die Angst, sich mit Krankenhauskeimen anzustecken“, heißt es in dem Bericht. 71 Prozent der Befragten äußerten diese Sorge. Bezogen auf die Gesamtgruppe der 18- bis 70-Jährigen liegt die Quote bei 19 %.
Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (84 %) hält eine Krankenhausreform für notwendig, um die Qualität der Pflege und Behandlung zu verbessern, heißt es in dem Bericht. 46 % halten es sogar für unbedingt notwendig.
Der KKH-Spezialist Hermeneit versichert jedoch, dass es keinen Grund gibt, mit Angst ins Krankenhaus zu gehen. Sie erwähnte unter anderem moderne und schonende Operationsmethoden. Vor jedem Krankenhausaufenthalt ist eine gute und informative Kommunikation zwischen Arzt und Patient wichtig.