Überwindung von Vorurteilen gegenüber schwerbehinderten Arbeitnehmern
Derzeit sind in Thüringen knapp 24.300 Menschen mit Behinderung beschäftigt. Der Großteil der behinderten Arbeitnehmer arbeite bei öffentlichen Arbeitgebern und im produzierenden Gewerbe, sagte Markus Behrens, Regionalleiter der Bundesagentur für Arbeit, am Montag in Erfurt. Dennoch fällt es Menschen mit Schwerbehinderungen immer noch schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
„Es gibt noch immer viele Vorurteile“, sagte Behrens im Vorfeld des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Dieses Team ist gut ausgebildet, engagiert sich für das Unternehmen und sorgt für Vielfalt im Unternehmen. Behrens sagte, Menschen mit Schwerbehinderungen hätten in den letzten Jahren nicht im gleichen Maße von den positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt profitieren können wie nichtbehinderte Menschen.
Obwohl sich die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen im letzten Jahrzehnt halbiert hat, ist die Arbeitslosenquote bei Schwerbehinderten nur um 25 Prozent gesunken.
Derzeit sind im Freistaat knapp 4.600 schwerbehinderte Menschen arbeitslos. Mehr als 75 % haben die Ausbildung abgeschlossen. Im Durchschnitt waren Menschen mit Schwerbehinderung rund 100 Tage länger, also 346 Tage, arbeitslos gemeldet als Menschen ohne Behinderung. Angesichts des Arbeitskräftemangels und der Vielzahl offener Stellen forderte Behrens die Unternehmen auf, dieses Potenzial ebenfalls zu nutzen.
Unternehmen mit 20 oder mehr Mitarbeitern müssen mindestens 5 Prozent der Stellen mit Menschen mit Schwerbehinderung besetzen. Andernfalls wird eine Entschädigung gezahlt. Behrens sagte, nur ein Drittel der Unternehmen im Freistaat seien über die Jahre dieser Beschäftigungspflicht nachgekommen. Bundesweit liegt der Anteil bei etwa 40 %. Thüringen liegt damit am Schlusslicht.
Nach Angaben der Lebenshilfe Erfurt gibt es in Thüringen knapp 40 Inklusionsbetriebe unterschiedlicher Anbieter. Sie beschäftigen etwa 1.000 Menschen, von denen etwa 40 % behindert sind. Diese Berufe liegen beispielsweise im Reinigungs-, Gastronomie- oder Pflegebereich.
Quelle: www.dpa.com