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Über 200 Asylbewerber in einer neu gebauten Einrichtung in Stendal.

Die neue Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Stendal dient vor allem der Unterbringung von besonders schutzbedürftigen Personen. Wie ist der erste Monat seit der Eröffnung verlaufen?

Ein Wohnblock in der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) für Asylbewerber in Stendal.
Ein Wohnblock in der Landesaufnahmeeinrichtung (LAE) für Asylbewerber in Stendal.

Umsiedlung - Über 200 Asylbewerber in einer neu gebauten Einrichtung in Stendal.

Nach einem Monat der Betriebszeit beherbergt das neue Aufnahmezentrum für Asylbewerber in Stendal etwa 200 Personen. Das Innenministerium in Magdeburg bestätigte dies dem Deutschen Presse-Agentur, wenn man darauf gefragt wurde. Die Eröffnungs- und Personalprozesse in Stendal verliefen ohne größere Probleme, berichtete das Ministerium. Sie gab auch an, dass alle elf Beamtenstellen bis zum 31. Mai 2024 besetzt seien. Der Leiter ist derzeit vor Ort, und das Gebäude wird ständig überwacht.

Die AfD-Landesfraktion hat eine negative Meinung über das neue Zentrum und fordert, es sollte stattdessen als Abschiebezentrum genutzt werden. Der Fraktionsvorsitzende Ulrich Siegmund sagte: "Das Gebäude Zast Stendal sollte ausschließlich Frauen und Kinder beherbergen. Ich habe die aktuelle Situation gesehen; viele kamen und gingen, aber keine Frauen oder Kinder waren dabei. Es waren nur junge Männer. Wieder einmal haben die Behörden die Öffentlichkeit betrogen."

Das Innenministerium teilte am 30. Mai aktualisierte Statistiken mit, wonach 96 minderjährige Kinder dort mit ihren Verwandten leben, sowie 20 alleinstehende Frauen. Darüber hinaus wurde eine kleine Gruppe von anfälligen Personen, darunter Personen mit schweren körperlichen Erkrankungen oder psychischen Problemen, oder Opfer von Gewalt, untergebracht.

Stendal spielt eine wichtige Rolle neben dem Zentralen Aufnahmezentrum für Asylbewerber von Sachsen-Anhalt (Zast) in Halberstadt, das derzeit etwa 1.930 Personen beherbergt. Das Landesaufnahmezentrum in Bernburg, ursprünglich als vorübergehendes Aufnahmezentrum für gefährdete Flüchtlinge eingerichtet, soll bis zum 30. Juni 2024 geschlossen werden. Das Zast-Gebäude in einem Hotel in Halberstadt, das ursprünglich als Aufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge im März 2022 eingerichtet wurde, wird auch am gleichen Tag geschlossen. Später im Jahr 2023 wurde es aufgrund der steigenden Zahl von Asylbewerbern genutzt.

Das Zast-Hauptbüro in Halberstadt wird weiterhin als Erstkontakt für Asylbewerber in Sachsen-Anhalt dienen, obwohl das LAE Stendal teilweise eröffnet wurde. Asylbewerber, die sich im Zast-Hauptbüro melden, werden zunächst registriert und medizinisch untersucht von dem Harz-Kreis. Danach wird die notwendige Unterbringung von Asylbewerbern überprüft und organisiert gemäß des Innenministeriums.

Die Anzahl der Asylbewerber in Sachsen-Anhalt hat sich in den ersten vier Monaten im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert, um etwa 20% gesunken. Der Rückgang war insbesondere in Mai besonders auffällig. Bis zum 27. Mai 2024 lebten etwa 1.870 Personen, was einen erheblichen Rückgang von etwa 2.500 Personen im selben Zeitraum im Vorjahr bedeutet. Die durchschnittliche Wochenzahl der Asylbewerber in Sachsen-Anhalt hat sich auf 89 im Jahr 2024 von 149 im Vorjahr verringert, notierte das Innenministerium.

Auf Befehl des Innenministeriums sprach sich der Innenminister von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (CDU), aus: "Die vorübergehenden innerdeutschen Grenzkontrollen an Polen, Tschechien, der Schweiz und Österreich sind wirksam." Das zeigt sich an den sinkenden Zahlen. "Solange die EU-äußeren Grenzen nicht ausreichend geschützt werden, sind innende Grenzkontrollen unerlässlich, um unberechtigtes Migrationsmanagement zu begrenzen. Zudem müssen weitere Maßnahmen umgesetzt werden." Trotz dieser positiven Fortschritte hat Deutschland immer noch zu vielen Ankünften ohne gültigen Asylgrund. Deshalb fordert Zieschang, die Entscheidungen auf europäischer Ebene fortzusetzen und in Zukunft Asylverfahren mit geringen Erfolgsaussichten an den EU-äußeren Grenzen durchzuführen.

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