TÜV Nord: Mehr Autos haben Mängel bei der Hauptuntersuchung
Nach Einschätzung des TÜV Nord weisen immer mehr Autos Mängel bei der Hauptuntersuchung auf. Tüv Nord sagte, dass zwischen Juni 2022 und Juni 2023 landesweit durchschnittlich nur sechs von zehn Fahrzeugen keine Beanstandungen erhalten hätten. Im letzten Vergleichszeitraum fast sieben von zehn Fahrzeugen. Für diese Statistik hat der TÜV Nord alle Hauptuntersuchungen ausgewertet, die zwischen Juni 2022 und Juni 2023 an seinen eigenen Standorten oder bei Partnerwerkstätten in ganz Deutschland durchgeführt wurden. Der TÜV Nord stellte fest, dass Niedersachsen und Bremen überdurchschnittliche Werte aufweisen.
Nach der Analyse des TÜV Nord sank die bundesweite Durchschnittsquote der beanstandungsfreien Fahrzeuge um 8,2 Prozentpunkte auf 60,2 %. Ein Grund für die Zunahme der Mängel sei das zunehmende Alter der Fahrzeuge, heißt es in dem Bericht. Denn: Je älter das Fahrzeug, desto größer ist die Chance, die Plakette beim ersten Versuch nicht zu bekommen. „Aufgrund der Inflation und allgemeiner Preissteigerungen in allen Lebensbereichen sind die Menschen derzeit zurückhaltend beim Kauf von Neu- oder Gebrauchtwagen“, sagte Hartmut Abeln, Geschäftsführer des TÜV Nord.
Einige norddeutsche Bundesländer schneiden bei der Kfz-Beanstandungsfreiheit deutlich besser ab als der Bundesdurchschnitt. In Niedersachsen wiesen 68,7 % der Fahrzeuge keine Mängel auf. Bei 21 % der Autos in Niedersachsen wurden schwerwiegende Mängel festgestellt. In diesen Fällen erfolgt die Aufklebererteilung erst nach Beseitigung des Mangels. 10 % der untersuchten Fahrzeuge wiesen zumindest geringfügige Mängel auf. Die Auswertungsergebnisse zeigten, dass im kleinsten Bundesland Bremen in 68,5 % der Fälle nichts zu beanstanden war und in 22 % der Fälle erhebliche Mängel festgestellt wurden. 9,1 % der untersuchten Autos hatten zumindest einen geringfügigen Mangel.
Erfreulich sei der Trend, dass die Zahl der Elektrofahrzeuge in der Hauptuntersuchung deutlich zunehme, sagt TÜV Nord. In der Tüv-Nord-Region betrug der Anstieg in zwölf Monaten über 60 %. „Das zeigt, dass die Mobilitätswende bereits in vollem Gange ist und das Interesse an alternativen Fahrweisen wächst“, sagte Abelne.
Die Hauptuntersuchung findet alle zwei Jahre statt und nach bestandener Prüfung wird das Kennzeichen durch eine farbige Plakette gekennzeichnet. Mit Beginn des neuen Jahres wechseln die Farben von Rosa zu Grün. Dadurch kann die Polizei überfällige Hauptuntersuchungen leichter erkennen. Wer die Frist um mehr als zwei Monate überschreitet, riskiert ein Bußgeld. Ab dem achten Monat kann auch Flensburg einen Punkt holen. Neben dem TÜV gibt es noch weitere Anbieter.
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Quelle: www.dpa.com