In einer Krankenpflegeschule und einem Pflegeheim in Chemnitz kam es zu einem Tuberkulose-Ausbruch. Die Stadt teilte am Freitag mit, dass bisher 23 Fälle der Infektion identifiziert worden seien. Eine Person wurde zur weiteren Diagnostik ins Krankenhaus gebracht. Den Angaben zufolge wurde die offene Lungentuberkulose zuerst von einem Krankenpflegeschüler entdeckt, der zu Hause arbeitete. Anschließend wurden deren Kontakte identifiziert und untersucht, darunter Pflegeheimbewohner und -mitarbeiter sowie Dozenten und Kommilitonen der School of Nursing.
Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht und muss gemeldet werden. Krankheitserreger werden hauptsächlich durch Husten und Niesen aus dem Körper ausgeschieden und durch Aerosole in der Luft verbreitet. Laut Experten ist Tuberkulose nicht hoch ansteckend. Ob eine Infektion vorliegt, hängt nach Angaben des Commonwealth Center for Health Education von Faktoren wie der Länge und Intensität des Kontakts mit dem Patienten und der Anfälligkeit des Patienten für Infektionen ab.
Die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut in den letzten Jahren zurückgegangen. Fast 3.900 Fälle im Jahr 2021. Nach Angaben der Stadt Chemnitz waren im vergangenen Jahr 32 Fälle von Tuberkulose in der Stadt bekannt, sechs davon bei Kindern. Fünf erwachsene Patienten seien seitdem gestorben, hieß es.