In einem zentralen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit rief Bundesratspräsident Peter Tschentscher die Deutschen dazu auf, in Krisenzeiten Gemeinschaftssinn zu zeigen. Nur ein starkes, demokratisches Deutschland könne Verantwortung für ein starkes Europa übernehmen, das sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte einsetzt, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister am Dienstag vor rund 1.300 Gästen in der Elbphilharmonie. „Die heutige Ordnung ist nicht Populismus und Polarisierung, sondern Gemeinschaftssinn und Zusammenarbeit. Dafür haben wir alle eine Verantwortung.“ Jeder sollte sich fragen, „ob er oder sie dazu beitragen kann.“
In Zeiten der Krise und Unruhen sei es auch wichtig, neue Chancen zu erkennen, „neue Wege einzuschlagen und neue Horizonte zu eröffnen“, sagte Cenche. „Dazu braucht es Offenheit, Veränderungsbereitschaft und Zuversicht.“
Ein Beispiel hierfür ist die freie Hansestadt Hamburg, die mit ihrem Hafen seit jeher weltoffen ist. „Da Hamburg nie einen Kaiser, König oder Fürsten hatte, haben die Bürger ihr Schicksal immer selbst in die Hand genommen“, sagte der Bürgermeister. „Dass Menschen solidarisch miteinander umgehen, sich beteiligen und sich in die Gemeinschaft integrieren, dieses Potenzial, diese Stärke gibt es in ganz Deutschland.“
Unter den geladenen Gästen von „Elphi“, dem Konzert in der HafenCity Hall waren neben Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Schulz Vertreter weiterer höchster Verfassungsorgane und Regierungschefs der Länder anwesend. Als zweiter Hauptredner in diesem Jahr möchte Stephan Harbarth, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, sprechen.
Musikalisch wird das Programm in „Elphi“ von Institutionen wie den Hamburger Philharmonikern gestaltet, das Orchester wird von Kent Nagano geleitet und die tänzerische Begleitung übernimmt Hamburg unter der Leitung von John Neumeier. Ballett.
Die Solidaritätsfeierlichkeiten waren der Abschluss und Höhepunkt der Amtszeit des Hamburger Bundesratspräsidenten. Am Dienstagnachmittag übergab Tschentscher symbolisch den Staffelstab an Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).