Unwetter entfesselt: Schwere Unwetter in der Region - Trotz sinkender Pegelstände gibt es während der Überschwemmungen noch immer kein Gefühl der Normalität.
Mehrere Menschen haben ihr Leben verloren, einige sind noch vermisst, und die Ausmaße der Schäden sind noch unklar - dies sind die vorläufigen Statistiken über die Überschwemmungen in Süddeutschland. Die kritischste Situation liegt in Ostbayern, obwohl die Wasserstände an manchen Punkten am Donau teilweise abnehmen. Das Hochwasserwarndienst (HND) berichtet, dass Passau und Regensburg beide noch Wasserstände auf dem höchsten Alarmlevel 4 haben, wie am Dienstag.
Aufreinigen hat begonnen
In Baden-Württemberg verbessert sich die Situation. Die Aufreinigung hat im überschwemmten Gebiet von Westbayern begonnen. "Wir sind noch sehr weit von der Normalität entfernt", sagte ein Beamter in der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Einwohner arbeiten mit den Notdienstleistungen und Freiwilligen, um die größten Trümmer aus den Straßen zu beseitigen, Keller zu entwässern oder verderbte Güter zu entsorgen. Speziell bereitgestellte Container werden für überschwemmtes Eigentum verwendet.
Dringende Wiederherstellung der Stromversorgung in Pfaffenhofen an der Ilm
Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gibt es dringende Bemühungen, die Stromversorgung wieder herzustellen. Bayernwerke hat viele Mitarbeiter auf der Baustelle in Reichertshofen eingesetzt, wie berichtet von der Bezirksverwaltung.
Regensburg ist weiter besorgt
Aber Regensburg ist noch "eine, zwei Tage von echter Spannung, echter Besorgnis" voraus, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Dienstag während eines Besuchs von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder kehrt am Mittwoch nach Passau zurück.
Am Vortag mussten Bewohner einer Regensburger Straße entlang der Donau evakuiert werden, weil die Schutzmauern aufgrund von überschwemmten Böden nahezu einstürzen drohten. "Das Grundwasser auf den Donauinseln ist wirklich feucht", "wirklich feucht", "wie ein weicher Pudding", sagte Maltz-Schwarzfischer. "Deshalb bleibt die Situation angespannt."
Regensburg hat noch Wasserstände über Normalhöhe
Für Regensburg berichtet der Hochwasserwarndienst (HND) einen Wasserstand von mehr als sechs Metern am Dienstagabend; Normal ist rund drei Meter. In Passau, wo die Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, bleibt die katastrophale Situation bestehen. Mehrere Straßen und Gebiete in Passau sind geschlossen aufgrund des Hochwassers. Wachschutzleute werden auch in der Nacht eingesetzt, um Schäden frühzeitig zu erkennen.
Der Höhepunkt der Flüsse Donau, Inn und Ilz ist erreicht - die Wasserstände sinken. Der Donau-Wasserstand betrug am Dienstagabend etwa 9,70 Meter, laut HND. Normale Wasserstände in diesem Bereich betragen rund sechs Meter. Die Wasserstände im Inn sind von etwa sieben Metern auf knapp unter 6,70 Meter gefallen. Es wird erwartet, dass sich die Wasserstände in den nächsten Stunden weiter absenken. Allerdings wird der Donau-Wasserstand langsamer absinken. In Passau treffen die Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.
Weniger Regen, aber keine Warnungsschwächung
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt es am Mittwoch Regen und Gewitter - schwere Regenfälle sind nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich. Am Dienstag war es sonnig in vielen Regionen.
Trotz abnehmender Wasserstände in einigen Flüssen könnten die Wässer weiter ansteigen, wenn sie auf freiem Gelände stehen, warnt der Landkreis Donau-Ries. "In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Situation noch nicht sicher ist."
Fünf Todesfälle
Mindestens fünf Personen kamen in den Überschwemmungen in Süddeutschland ums Leben, und die Bayerische Innenministerium berichtet, dass es auch mehrere Vermisste gibt. Eine 57-jährige Frau aus Markt Rettenbach im Unterallgäu-Kreis fuhr am Montag mit ihrem Auto in das Wasser und wurde später tot aufgefunden, berichteten die Polizei am Dienstag. Der Autofahrer scheint einen Barrieren auf einer überschwemmten Landesstraße verletzt zu haben. In Schrobenhausen starb eine 43-jährige Frau in einem Keller eines Hauses am Wochenende. In Pfaffenhofen an der Ilm starb ein Feuerwehrmann im Dienst. Ein weiterer 22-jähriger Feuerwehrmann blieb in Offingen im Schwarzwald verschollen. In Baden-Württemberg entdeckten die Rettungskräfte zwei Tote in einem leeren Keller in Schorndorf im besonders überschwemmten Rems-Murr-Kreis am Montag.
Hilfe auf dem Weg
Das bayerische Landesregierung plant, 3-stellige Millionen-Euro-Hilfe für die Betroffenen zu leisten - "100 Millionen plus X" kündigte Ministerpräsident Söder nach einer entsprechenden Kabinettsitzung in München an. Der Hilfepaket soll sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige und Landwirte betreffen. Die ersten Gelder sollen dieses Wochenende verfügbar sein. "Bayern hilft, schnell und beaufsichtigt", sagte Söder. Nach Angaben der Mediengruppe Bayern will der Automobilhersteller BMW 1,5 Millionen Euro als Notfallhilfe für die Überschwemmungsopfer bereitstellen.
Manchmal schufen Zuschauer Probleme für Rettungskräfte. Mehrere Beamte riefen Menschen auf, nicht in gesperrte Gebiete einzutreten, sich von Ufern fernzuhalten und den Rettungskräften Gehorsam zu zeigen. Am Montagabend tauchte eine Frau in Deggendorf im überschwemmten Fußgängerunterführung auf.
In Österreich kommt der Flussverkehr zum Erliegen
Die Überschwemmungen in Deutschland ziehen teilweise in Österreich nach. Der gesamte Donauverlauf in Österreich ist für die Schifffahrt gesperrt. In bestimmten Teilen von Niederösterreich waren Straßen, Kellerräume und Felder überschwemmt.