Toyota hofft, den europäischen Automarkt aufzumischen
Toyota hofft, bis 2026 mehrere neue Elektrofahrzeuge in Europa auf den Markt zu bringen. Danach soll die Batterietechnologie Innovationssprünge machen. Aber andere Technologien sind immer noch eine Option.
Zwei neue Elektroautos, ein neuer Einsteiger-Lexus und eine Reihe frisch renovierter Nutzfahrzeuge – der Toyota-Konzern will einen großen Vorstoß nach Europa wagen. Wie die Japaner bei der Vorstellung des Jahresplans in Brüssel betonten, bleibt neben Batterien der nächsten Generation auch Wasserstoff ein Thema.
Während der größte Autohersteller der Welt in letzter Zeit ein Nachzügler bei Elektrofahrzeugen war, hofft er nun, ein Trendsetter bei kleinen batteriebetriebenen SUVs zu werden. In Brüssel stellte der Konzern seine bereits seriennahe Studie „Urban SUV Concept“ vor, die sich durch einen kantigen Offroad-Look und Allradoptionen auszeichnet, die trotz ihrer geringen Länge voraussichtlich mit variabler Geschwindigkeit erhältlich sein werden Innenausstattung. Punktzahl. Länge.
B-SUV-Segment wird voraussichtlich stark nachgefragt
Der Konzern erwartet eine starke Nachfrage im B-SUV-Segment und hofft, den Erfolg des Yaris Cross auch in elektrischer Form wiederholen zu können. Details zu Modellnamen, Technik und Kosten sind noch unklar, als Preisbrecher sollte diese Modellreihe aber nicht positioniert werden, auch wenn sie sich mit zwei Batterieoptionen an Kundenbedürfnisse und Geldbeutel anpasst. Die Rolle der günstigen Elektroautos wollten die Japaner zunächst Citroën E-C3, Volkswagen ID.2 und Renault R5 in der 25.000-Euro-Preisklasse überlassen.
Gleiches gilt für das ebenfalls vorgeschlagene „Bewegungs-Crossover-Konzept“. Der schlanke Fünftürer im Coupé-Stil kommt 2026 auf den Markt und wird zum elektrischen Flaggschiff der Marke. Zusammen mit dem bereits auf dem Markt befindlichen bZ4X, einem etwas kleineren Kompakt-SUV, der 2022 erscheinen soll, und dem Urban SUV gehört er zu einer Liste von sechs Elektrofahrzeugen, die in den nächsten drei Jahren auf europäische Straßen kommen sollen.
Das emissionsfreie Sortiment umfasst auch elektrische Versionen der bei Stellantis gekauften Transporter Pro Ace, Pro Ace City und Pro Ace Max sowie den neuen Pro Ace Max. Die Transporter werden im kommenden Jahr sowohl optisch als auch im Innenraumambiente komplett überarbeitet. Dies wird dazu beitragen, dass der Nutzfahrzeugabsatz auf dem Kontinent im nächsten Jahr von 119.000 auf 140.000 Einheiten steigt.
Nicht nur Elektroautos in Europa
Allerdings will sich der Konzern auch in Europa nicht vollständig auf batterieelektrische Fahrzeuge festlegen. Die wichtigste Innovation der Premium-Tochter Lexus ist der Mini-Crossover LBX, eine modifizierte Version des Hybrid-Yaris Cross, der bei 33.000 Euro startet und damit rund 10.000 Euro günstiger ist als das zweitteuerste Modell der Marke. Das erste neue Batterieauto wird erst 2026 auf den Markt kommen. Bis dahin muss Toyotas bZ4X-Derivat, der Lexus RZ, es schaffen. Spätestens nächstes Jahr wird es ein Modell mit Frontantrieb geben, womit der aktuelle Einstiegspreis bei knapp 70.000 Euro liegt.
Die massive Batterieoffensive der Japaner gegen Lexus und Toyota wird voraussichtlich erst nach 2026 beginnen, wenn die Lithium-Ionen-Batterietechnologie der nächsten Generation in Produktion geht. Darüber hinaus haben wir eine günstigere Variante von Lithiumeisenphosphat angekündigt, die die Kosten derzeit verwendeter Batterien um 40 % senken kann. Geplant ist auch die Einführung einer Hochleistungsversion mit einer Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern. Nicht zuletzt sollen Elektroautos auch in Gegenden mit schlechter Ladeinfrastruktur einsetzbar werden. Nach 2027 hofft Toyota, extrem schnell aufladbare Festkörperbatterien in Serie zu bringen.
Toyota bleibt der Brennstoffzelle treu
Gleichzeitig bleibt das Unternehmen der Brennstoffzelle treu. Die Technologie der dritten Generation soll 2026 auf den Markt kommen und in Europa über speziell gebaute Wasserstoff-Brennstoffanlagen verkauft werden. Die Japaner haben deutlich betont, dass Brennstoffzellen auch im Automobilbereich eine Zukunft haben werden. Auf dem heimischen Markt hat die Crown-Limousine beispielsweise jetzt eine „Brennstoffzellen“-Version auf den Markt gebracht. Darüber hinaus wird die Wasserstofftechnologie auch im Nutzfahrzeugbereich vorangetrieben, egal ob schwere Lkw oder leichte Nutzfahrzeuge. Derzeit arbeiten Entwickler an einer H2-Version des Hilux, die als Prototyp in Brüssel gezeigt wurde. Bei positivem Testfeedback kann ein Serienmodell auf den Markt kommen.
Insgesamt bleibt der Konzern seinem Multi-Technologie-Ansatz treu, wobei der Schwerpunkt jedoch auf der Elektrifizierung, insbesondere in Europa, liegt. Der Verkaufsanteil von Elektro- und Hybridmodellen soll im kommenden Jahr von derzeit 71 % auf 75 % steigen.
Bis 2026 wird die Zahl der reinen Elektrofahrzeuge mehr als 20 % erreichen, und die Zahl der Fahrzeuge wird etwa 250.000 erreichen. Toyota hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen bis 2035 vollständig zu reduzieren und bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette und Logistik CO2-neutral zu werden.
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Quelle: www.ntv.de