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Tödliche Schießerei: Mann, 29, schweigt zu Beginn des Prozesses

Ein Mann soll vor einem Café zwei Freunde erschossen haben. Eine Person starb. Nun steht der mutmaßliche Schütze vor Gericht und viele Fragen bleiben unbeantwortet.

Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de
Lady Justice ist im Fenster am Eingang des High District Court zu sehen. Foto.aussiedlerbote.de

Prozesse - Tödliche Schießerei: Mann, 29, schweigt zu Beginn des Prozesses

Die Polizei fahndet seit Monaten in ganz Europa nach ihm und ein mutmaßlicher Schütze steht derzeit in Nürnberg vor Gericht. Der 29-Jährige soll im Oktober auf einer belebten Straße zwei Freunde erschossen und einen von ihnen getötet haben. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn deshalb wegen Mordes und versuchten Mordes an.

Die Staatsanwälte sagten, es sei klar, dass es vor der Tat einen Streit zwischen Turk und seinen beiden Opfern gegeben habe. Doch die Gründe waren laut Staatsanwaltschaft unklar und blieben es auch am ersten Verhandlungstag am Mittwoch. Die Angeklagten schwiegen zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger Florian Mink sagte, sein Mandant habe bisher keine Angaben gemacht.

Diese Bluttat löste in Nürnberg Angst und Unruhe aus. Die Schießerei ereignete sich in einer Gegend mit Sportbars und Restaurants, in der sich am Abend des Vorfalls noch viele Menschen aufhielten.Die Polizei riegelte den Tatort ab und auch mit Maschinenpistolen bewaffnete Einsatzkräfte waren im Einsatz. Den mutmaßlichen Tätern gelang jedoch die Flucht.

Ermittler suchten anhand von Fotos und Namen nach dem Mann und durchsuchten Gebäude in Frankfurt am Main. Ende Januar dieses Jahres fand das Spezialeinsatzteam sein Versteck in einem Hotelzimmer in Rimini, Italien. Seit Mitte Februar ist er in Deutschland inhaftiert.

Zu Beginn des Prozesses betrat der Angeklagte den Gerichtssaal mit Handschellen und Fußfesseln. Er versteckte sein Gesicht nicht hinter einer Mappe, wie es bei Gerichtsverfahren oft der Fall ist. Er sah sich regungslos im Saal und in Richtung der Kamera um.

Auf der anderen Seite des Raumes saß die 30-jährige Witwe des Opfers. Sie starrte den Möchtegern-Mörder ihres Mannes aufmerksam an. Sie verließ den Raum, als der Vorsitzende Richter Cornelius Cerro die Anhörung eröffnete.

Die junge Frau war mit ihrem zweiten Kind schwanger, als ihr Mann erschossen wurde. Sero betonte, dass dies ein Grund dafür sei, dass das Verbrechen besonders schwerwiegend sein könne. Eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren ist nahezu unmöglich, wenn das Gericht die Schwere der Straftat feststellt.

Auch die Staatsanwaltschaft sah finstere und verabscheuungswürdige Motive. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die beiden Opfer nicht mit dem Angriff gerechnet und hatten keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. „Die Angeklagten haben diese Situation bewusst ausgenutzt“, heißt es in der Anklageschrift.

Nach dem Streit herrschte zwischen den beiden zunächst Funkstille, berichteten die Staatsanwälte. Später einigten sie sich jedoch darauf, sich in einem Café zu treffen, um die Probleme zu besprechen und eine Einigung zu erzielen – so glaubten zumindest die beiden Opfer. Als sie ankamen, soll der Verdächtige zwei Menschen erschossen haben. Der 30-Jährige wurde in die Brust geschossen. Er starb später im Krankenhaus. Der 35-jährige Mann wurde in Bauch und Oberschenkel geschossen. Eine Operation könnte sein Leben retten.

Während des Angriffs rief der Schütze angeblich Beleidigungen auf Türkisch und sagte: „Warum schreibst du meiner Freundin?“ Die Ermittlungen ergaben, dass eines der beiden Opfer über Chatnachrichten Kontakt mit der Ex-Freundin des Angeklagten aufgenommen hatte. Ob dies Tatauslöser und Auslöser des Streits war, blieb am ersten Verhandlungstag unklar.

Der Premierminister spricht über die Anklage. Der Premierminister spricht über den Beginn des Prozesses

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Quelle: www.stern.de

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