Todesfotos: Staatsanwalt ficht Urteil an
Der Prozess gegen einen Autofahrer, der einen sterbenden Mann gefilmt und nach einem tödlichen Unfall weitergefahren hat, geht in die nächste Runde. Auf Antrag kündigte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag an, gegen die Entscheidung des Landgerichts Berufung einzulegen. Das Gericht verurteilte den 41-Jährigen vergangene Woche zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe.
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten ohne die Möglichkeit einer Bewährung. Das Vorgehen der Angeklagten sorgte im Juli 2022 für landesweite Schlagzeilen.
Die Frau soll eine illegale Kehrtwende gemacht haben, was den tödlichen Unfall verursacht habe. Damals rutschte ein etwa 60-jähriger Motorradfahrer aus und stürzte, als er versuchte, dem Unfall auszuweichen. Der Mann prallte gegen eine Hecke und starb.
Die Beklagte erklärte, sie habe den Unfall nicht mit ihrem Ausweichmanöver in Zusammenhang gebracht, ihr Wagen sei nicht kollidiert. Die 41-Jährige sagte, sie habe mit ihrem Handy ein Foto des verletzten Motorradfahrers gemacht und es an ihren Chef geschickt, „damit er mir glaubt, dass es später sein würde, weil es einen Unfall gab.“
Das Gericht befand die Frau wegen fahrlässiger Tötung und Hausfriedensbruch für schuldig, sprach sie jedoch vom Vorwurf der Fahrerflucht frei: eine verwirrende Situation. Ein Bericht ergab auch, dass Motorradfahrer deutlich schneller als erlaubt fuhren.
Quelle: www.dpa.com