Kriminalität - Tierquälerei in der Pferdestaffel? Prozess gegen die Polizei
Zwei Polizisten der Mannheimer Reitmannschaft stehen am Donnerstag (9.00 Uhr) wegen angeblicher Misshandlung ihrer Pferde vor Gericht. Das Urteil wird voraussichtlich noch am selben Tag fallen.
Nach Angaben des Amtsgerichts Mannheim sollen die Beamten die Tiere zwischen Winter 2019 und Ende 2021 zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit Reitpeitschen und Palmen geschlagen haben. Auch ein mit leeren Futter- oder Getränkedosen gefüllter Jutebeutel soll an einem Pferd festgebunden worden sein und dabei ein lautes Rasselgeräusch verursacht haben, das die Gesundheit des Pferdes „schwer beeinträchtigt“ habe. Er trug mehrere Tage lang eine Paste auf Pfefferbasis auf den Trog eines anderen Dienstpferdes auf, um Verhaltensstörungen vorzubeugen.
Informationen zufolge waren die beiden Polizisten zum Zeitpunkt des Vorfalls 38 und 54 Jahre alt. Wie ein Gerichtssprecher erklärte, akzeptierten sie einen Strafbefehl nicht. Daher laufen derzeit Verhandlungen. Der Vorwurf lautet auf Verstöße gegen Tierschutzgesetze. Bisher ist nur ein Termin vereinbart. Zur Höhe des Bußgeldes machte der Sprecher keine Angaben. Nach Angaben des Polizeipräsidiums bleiben die Beamten weiterhin bei der Kavalleriestaffel beschäftigt.
Aufgedeckt wurde das Ganze durch eine Mitte März 2022 eingereichte Beschwerde. Nähere Angaben machte der Sprecher nicht. Bisher habe es keine internen Konsequenzen gegeben: „Derzeit wurde kein Disziplinarverfahren eingeleitet; der Fall wird nach Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen überprüft.“
Es versteht sich, dass die Personal- und Tierzahl der Mannheimer Reiterstaffel schwankt. In der Regel sind 15 voll qualifizierte Polizeipferde, 15 Polizeireiter sowie ein Hundeführer und sechs Tierpfleger erforderlich.
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Quelle: www.stern.de