In einem Schlachthof in Bad Iburg bei Osnabrück wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz angeklagt, wiesen die beiden angeklagten Tierärzte die Vorwürfe zurück. Ein Verteidiger eines 65-jährigen Tierarztes sagte am Montag, sein Mandant sei vom Landkreis Osnabrück mit der Beschau der geschlachteten Tiere beauftragt worden und stichprobenartige Kontrollen angelieferter Tiere würden nur nach Rücksprache mit dem Landkreis durchgeführt. Auch der Anwalt seines Kollegen, ein 52-jähriger Tierarzt, schloss sich der Aussage an. (AZ.: 23Cs 1103 Js)
Die Staatsanwaltschaft klagte die beiden Tierärzte als dienstlich angestellte Tierärzte des Schlachthofs wegen Nichtstuns gegen Tierquälerei an, was in einem Video von Tierschützern 2018 aufgedeckt wurde. Man sieht einige kranke und alte Tiere, die nicht mehr laufen können. Sie wurden unter entsetzlichen Schmerzen aus dem Tiertransporter gezogen. Laut Anklageschrift seien sie zeitweise mit einem Elektroschocker vom Wohnwagen vertrieben worden. In einigen Fällen sollen gelieferte tote Tiere zur Schlachtung geschickt worden sein.
In dem mutmaßlichen Fall waren zwei Tierärzte nicht anwesend, als die Tiere geliefert wurden, sagten ihre Anwälte. Beide sind freiberufliche Tierärzte und haben regelmäßige Verträge mit dem Distrikt, um Fleisch in Schlachthöfen zu kontrollieren. Das Unternehmen schloss im Herbst 2018, kurz nachdem der Landkreis die Vorwürfe öffentlich gemacht hatte. Bisher sind drei Fortsetzungstermine für das Verfahren vorgesehen. Transportunternehmen, Landwirte und Schlachthofmitarbeiter wurden in komplexen Gerichtsverfahren angeklagt. Hier wurde ein Strafbefehl oder Urteil erlassen.