Bildung - Thüringen gehört zu den Bundesländern mit den wenigsten Bafög-Empfängern
Laut einer Studie liegt Thüringen bundesweit an dritter Stelle mit dem geringsten Anteil an Studierenden mit Bafög. Laut einer am Freitag vom Center for College Advancement des CHE veröffentlichten Analyse profitierten im vergangenen Jahr 12.650 Studierende im Bundesstaat von staatlicher Förderung, also 9,3 Prozent. Lediglich Hamburg und das Saarland haben einen geringeren Anteil (beide 8,8 %). Auch dieser Anteil liegt unter dem Bundesdurchschnitt: 11,5 % der Studierenden in Deutschland erhalten diese Förderung, heißt es in der Analyse.
Eine noch geringere Rolle spielen staatliche Instrumente wie Stipendien. Im vergangenen Jahr erhielten 0,5 % (bundesweit: 1,0 %) Stipendien aus Deutschland und 0,4 % (bundesweit: 1,1 %) Stipendien von Begabtenförderorganisationen. Das sind die niedrigsten Werte im bundesweiten Vergleich. Im Jahr 2022 erhielten lediglich 1.738 Studierende einen neuen Studienkredit der Landesförderbank KfW. Damit hat Thüringen den höchsten Anteil im Land (1,3 %). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 0,5 %.
Thüringen weist hingegen den geringsten Anteil an berufstätigen Studierenden auf: 50,7 % der Studierenden arbeiten in Teilzeit – dieser Wert basiert auf dem Jahr 2021.Burger hatten mit 74,5 % den höchsten Anteil. Unter allen vier ostdeutschen Bundesländern ist das Verhältnis am niedrigsten.
Etwa fünf von sechs Studierenden bundesweit haben im Jahr 2022 laut der CHE-Bewertung keinen Studienkredit, kein Staatsdarlehen oder kein Stipendium in Anspruch genommen. Studienautor Ulrich Müller sagte, finanzielle Unterstützung durch die Eltern und Teilzeitbeschäftigung seien die wichtigsten Quellen für Studienbeihilfen.
Mueller sagte, Reformen seien nötig. Bleibe die Studienfinanzierung in Deutschland unverändert, werde „der zukünftige Studienerfolg zunehmend davon abhängen, ob man vermögende Eltern hat oder sich für ein flexibles, mit Teilzeitarbeit vereinbares Studium einschreibt.“ Dies gehe einher mit „Fairer Teilhabe“. „Hochschulbildung“ hat damit nicht viel zu tun.
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Quelle: www.stern.de