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Thord und Aivanger nehmen an einem Sondertreffen teil

Hubert Aiwanger
Hubert Aiwanger spricht auf der Pressekonferenz im Foyer des Prinz-Carl-Palais nach der Sitzung des bayerischen Kabinetts.

Der bayerische Staatskanzler Markus Söder (CSU) und Vizekanzler Hubert Aivanger (Freie Wähler) wollen wegen des alten antisemitischen Flugblattvorfalls an einer Sondersitzung des Landtags teilnehmen. Avanger selbst und das Außenministerium müssen noch entscheiden, ob das Paar bei der sogenannten Interimsausschusssitzung am Donnerstag sprechen wird.

Im Vorfeld der Landtagswahl zählt das Gremium, das in dringenden Angelegenheiten berät, derzeit 51 Mitglieder. Grüne, Sozialdemokraten und Liberaldemokraten haben zu einer Konferenz aufgerufen.

Kritik hört nicht auf

Gleichzeitig reißt die Kritik an Aiwanger nicht ab. Josef Schuster, Vorsitzender des Jüdischen Zentralkomitees, beklagte in der ARD, er könne Ivangers „Reue und Demut“ „nicht feststellen“. Und er kritisierte Ivangers „Opfer-Täter-Umkehr“-Ansatz in den „Tagesthemen“ am Montagabend als „einfach nicht funktionsfähig“.

Aiwanger bestritt zunächst schriftlich, in der Schule antisemitische Flugblätter verfasst zu haben, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Gleichzeitig gab er zu, in seiner Schultasche „ein oder mehrere Exemplare“ gefunden zu haben. Kurz darauf beschuldigte sich sein Bruder, der Autor zu sein.

Infolgedessen häuften sich teilweise anonyme Vorwürfe gegen Avangers damaliges Vorgehen. Tage später entschuldigte er sich, schoss aber zurück und beklagte die politische Kampagne gegen ihn. Doch Sauder beharrte darauf: Die Entlassung sei unverhältnismäßig, sagte Sauder am Sonntag.

Liberale Wähler führen nun Tag für Tag Wahlkampf und beschuldigen sie teilweise in scharfen Worten einer Hetzkampagne. Aivanger brachte diesen Zusammenhang kürzlich sogar in einem Interview zum Ausdruck: „Mir scheint, dass der Holocaust hier für parteiische Zwecke missbraucht wird.“

keine Antwort

Aiwanger, der nach der Kabinettssitzung am Dienstag an einer Pressekonferenz teilnahm, wollte auf Schusters Kritik nicht eingehen: Er könne „im Moment keine Antwort geben“. Auf die Frage, ob er nach der Schuster-Kritik mit den Konsequenzen rechnen müsste, wenn er bestimmte Dinge nicht mehr machen wolle, etwa Pressekampagnen-Vorwürfe, antwortete er nur: „Das war ihm scheißegal.“ Antwort.“ Kontext.“ Auf die Frage, warum er Thorders Fragen nur ausführlich beantwortet habe, sagte Aivanger, er wolle „hier keine weiteren Antworten auf diese Fragen geben“.

Nachdem Sauder am Sonntag erklärt hatte, dass er zu Aivangers Position stehe, ließ er keine Fragen zu. Kurz darauf musste der CSU-Vorsitzende seine Entscheidung in einem Sommerinterview im ZDF begründen.

KZ-Gedenkstätte Dachau verweigert Ivanger-Besuch

Die KZ-Gedenkstätte Dachau verweigert Ewanger derzeit den Besuch. „Am Vorabend der bayerischen Landtagswahl sind in der KZ-Gedenkstätte Dachau keine hochkarätigen politischen Besuche willkommen“, sagte Gabriele Hammermann, Direktorin des Museums, worüber mehrere Medien berichteten. Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, schlug einen Besuch beim Vorsitzenden der Freien Wähler vor.

Karl Frehler, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, machte in der „Abendzeitung“ deutlich, dass Aivanger jederzeit Dachau besuchen könne – sei es als Person oder als Pfarrer. Er rät jedoch „dringend davon ab und werde ihn bis zur Wahl nicht begleiten“. „Für mich wäre eine Showveranstaltung, an der eine Gruppe von Journalisten teilnimmt, eine Farce, die nicht der Würde dieses Ortes entspricht. Übrigens auch nach dem 8. Oktober.“

Ehemaliger CSU-Chef sieht Parallelen zu Trump

Erwin Huber, der frühere Chef der CSU, sagte, Aiwangers Verhalten sei dem des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump ähnlich. „Natürlich kann man Aiwanger nicht mit Trump gleichsetzen. So groß ist Aiwanger nicht. Aber die Herangehensweise ist ähnlich“, sagte der 77-Jährige im Deutschlandfunk. „Die Leute geben nicht einmal zu, dass es Vorwürfe gibt. Man dementiert sie einfach. Sie drohen mit Klagen. Zweitens macht man sich selbst zum Opfer. Das ähnelt dem Trumpismus. Ich hoffe, dass sich das nicht in der deutschen Politik durchsetzt.“

Dennoch hatte Sound Recht, seinen Stellvertreter im Amt zu belassen. „Vier Wochen vor einer Landtagswahl eine Regierungskrise herbeizuführen, ist natürlich sinnlos.“ Thord handelte aus Pflichtgefühl.

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