Boris Herrmanns Team Malizia hat kein Glück mit seinen «Flügeln»: Auch die Ersatzfoils, die noch vor dem Ocean-Race-Start die defekten Original-Tragflächen ersetzt hatten, weisen nun Schäden auf. Am Mittwoch hatte Herrmanns Ersatzskipper Will Harris einen Riss im Steuerbord-Foil sowie weitere kleine Problemstellen entdeckt. Die Mannschaft kann zwar weitersegeln, muss die Foils aber lastenfrei halten, kann sie nicht mehr nach Wunsch verstellen.
«Seit Entdeckung ist der Schaden aber nicht größer geworden», sagte Harris der Deutschen Presse-Agentur. Weiter erklärte er: «Es bremst uns nicht zu sehr aus. Wir können das Boot immer noch schnell segeln.» Für den Fall, dass die Schäden größer werden, kündigte Harris ein Einziehen des Foils an, was «unser Rennen sehr schwierig machen würde».
Im Falle eines Totalschadens, so Harris, gäbe es kein weiteres Paar Ersatz-Foils: «Es gibt keine Alternative. Aber momentan bedeutet der Schaden am Foil kein Risiko für die Gesamtstruktur. Selbst, wenn sich das Problem verschlimmert, könnten wir es in Kapstadt reparieren.»
Trotz eines Rückstands von 170 Seemeilen auf die Spitzenreiter vom deutsch-französischen Team Guyot mit den Berlinern Robert Stanjek und Phillip Kasüske sah Harris noch Comeback-Chancen für Team Malizia. «In zwei Tagen werden wir stärkeren Wind haben. In den Bedingungen haben wir auf Etappe eins gezeigt, dass wir sehr schnell sein können.»
Weil die zweite Etappe von den Kapverden nach Kapstadt länger dauert als geplant, hat Team Malizia mit einer leichten Proviant-Rationierung begonnen. Während Boris Herrmann seinen verbrühten Fuß in Kapstadt kuriert, halten Harris und Crew die «Malizia – Seaexplorer» unter schwierigen Umständen auf Kurs.