Der frühere thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra ist nach 15 Jahren Exil in seine Heimat zurückgekehrt. Ein Privatjet mit Thaksin an Bord landete am Morgen auf dem Flughafen Don Mueang in der Hauptstadt Bangkok, wie thailändische Medien berichteten.
Thaksin droht eine mehrjährige Haftstrafe wegen Bestechung und Korruption, wofür er 2008 in Abwesentheit verurteilt worden war. Politische Beobachter bezweifeln jedoch, dass der 74-jährige Milliardär viel Zeit hinter Gittern verbringen wird. In Thailand können Verurteilte, die älter als 70 Jahre sind, Bewährung oder eine königliche Begnadigung beantragen.
Thaksin bei Militärputsch gestürzt
Thaksins Rückkehr erfolgte wenige Stunden vor einer erneuten Abstimmung im Parlament über den Regierungschef. Die von ihm unterstützte Pheu Thai-Partei will mit dem Immobilienmagnaten Srettha Thavisin als ihrem Kandidaten an die Macht. Pheu Thai hat zu diesem Zweck ein Bündnis mit elf Parteien geschlossen, darunter auch jene dem Militär verbundene Parteien, gegen die sie bei den Parlamentswahlen im Mai noch angetreten war. Pheu Thai hatte sich zuvor von der progressiven Move Forward-Party (MFP) losgesagt, obwohl diese vor der Pheu Thai als Sieger aus der Parlamentswahl hervorging.
Thaksin, der in der Telekom-Industrie zu Reichtum kam, war 2001 zum Ministerpräsidenten gewählt worden. 2006 wurde er bei einem Militärputsch gestürzt. Er wurde der Korruption und des Machtmissbrauchs sowie der Missachtung der Monarchie beschuldigt. 2008 floh er aus dem Land ins Exil, um einer Haftstrafe zu entgehen.