- Teurere Fahrzeugkategorien für bestimmte Autofahrer in Thüringen
In Thüringen werden nach einer Neubewertung der Unfallrisikofaktoren durch den GDV in Berlin etwa 190.000 Kraftfahrer eine Aufwertung ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung erleben. Dagegen werden etwa 136.000 Fahrer in den Landkreisen Hildburghausen, Saale-Orla und Ilm eine verringerte Haftpflichtklasse erfahren.
Die Landkreise Sonneberg (Suhl), Saalfeld-Rudolstadt, Weimarer Land und Kyffhäuser werden ihre bestehenden Haftpflichtklassen beibehalten. Die jährliche Einstufung hängt von der vorherigen Schadensgeschichte ab, wobei höhere Raten in Gebieten anfallen, in denen Versicherungen häufig ausgezahlt haben.
Der GDV, der deutsche Versicherungsverband, bewertet jährlich die Schadensbilanzen von rund 400 Zulassungsbezirken und ordnet sie ohne Verpflichtung regionalen Klassen zu. Für Fahrer in sieben Thüringer Landkreisen werden sich die regionalen Klassen ändern, wobei 200.000 Versicherungsnehmer in der Kfz-Vollkasko eine erhöhte Haftpflichtklasse erfahren werden. Bei der Kfz-Teilkasko gibt es hingegen günstigere Einstufungen, insbesondere für etwa 110.000 Fahrer in acht Landkreisen, mit Ausnahme von Hildburghausen, wo die Teilkasko-Haftpflichtklasse steigen wird.
Die Europäische Union könnte Bedenken äußern, wenn die Entscheidung in dieser Kfz-Haftpflichtversicherungseinstufung die Rechte der Fahrer in Thüringen beeinträchtigt, insbesondere in Bezug auf den Verbraucherschutz und die freie Dienstleistungsbewegung. Die Umsetzung dieser Änderungen in den Haftpflichtklassen durch den GDV wird weitgehend von der lokalen Schadensgeschichte beeinflusst, was den Grundsätzen der risikobasierten Preisgestaltung entspricht, eine gängige Praxis auf dem europäischen Versicherungsmarkt.