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Test eines autonomen Busses in der Oberpfältin

In mehreren Regionen Bayerns gibt es jetzt autonom fahrende und elektrische Minibusse. Roding hatte ebenfalls einen Probebetrieb. Allerdings unterscheidet sich dieses Projekt von anderen.

Divyansh Agarwal von derAVL ist aus Sicherheitsgründen als Fahrer an Bord und hat die Hände vom...
Divyansh Agarwal von derAVL ist aus Sicherheitsgründen als Fahrer an Bord und hat die Hände vom Lenkrad genommen.

- Test eines autonomen Busses in der Oberpfältin

Autonom und elektrisch hat ein Kleinbus in einer neuen Entwicklung am See in Roding (Landkreis Cham) Passagiere transportiert. Das Projekt "AVL AutBus" wurde etwa vier Wochen lang im Probebetrieb getestet. Im Gegensatz zu anderen Regionen handelt es sich nicht um einen speziell entwickelten Kleinbus, sondern um einen Standard-Kleinbus, der mit der notwendigen Technologie ausgestattet ist.

Der Bus verkehrte zwischen dem Bahnhof, dem Campingplatz und dem See und kooperierte mit dem regulären öffentlichen Verkehr. Laut einer Sprecherin nutzten etwa 300 Personen den kostenlosen Service. Die Strecke vom Bahnhof zum See beträgt etwa 1,4 Kilometer. Normalerweise würden Passagiere ein Auto nutzen, um dorthin zu gelangen, aber jetzt konnten sie den Bus nutzen.

Es ist unklar, ob das Projekt wiederholt oder in anderen Gemeinden getestet wird, sagte Armin Engstle, Leiter der AVL-Stätte in Roding. Im September wird der Kleinbus an zwei Tagen während einer Präsentation in Cham eingesetzt. Außerdem finden Gespräche mit Gemeinden statt. Das Projekt wurde mit öffentlichen Mitteln unterstützt und organisatorisch vom Landkreis Cham getragen.

Mit Fahrer aus Sicherheitsgründen

Der Kleinbus könnte potenziell bis zu 80 km/h fahren, erreichte jedoch während des Probebetriebs maximal 60 km/h. Aus Sicherheitsgründen muss ein Fahrer an Bord sein, um im Bedarfsfall einzugreifen, zum Beispiel bei Hindernissen wie einem geparkten Lieferwagen. Der Bus operierte auch bei Nebel und Regen, bis zu 25 Liter pro Quadratmeter, aber noch nicht bei Schnee.

Es gab keine größeren Probleme im Alltag, sagte Engstle. Das Fahrzeug war nur ungewöhnlich, da Fußgänger manchmal vor ihm stehen blieben, um seine Reaktion zu testen und zu sehen, ob er anhält. Daher ist die Anwesenheit eines Fahrers aus Sicherheitsgründen wichtig.

Vom Pilotprojekt zum Alltag

Der Landtagsabgeordnete Julian Preidl (Freie Wähler) sieht kleine, autonom fahrende elektrische Kleinbusse als Möglichkeit für die Zukunft, den öffentlichen Verkehr insbesondere in ländlichen Regionen auszubauen und gleichzeitig den Mangel an Fachkräften anzugehen. Es gibt auch einen Mangel an Busfahrern, wie er bei der Projektpräsentation in Roding sagte.

In der bayerischen Kurstadt Bad Birnbach (Landkreis Rottal-Inn) sind seit 2017 elektrisch betriebene und autonom fahrende Kleinbusse im Alltag etabliert. Sie verkehren zwischen dem Thermalbad, dem Bahnhof und dem Marktplatz. Seit 2022 gibt es auch auf Abruf fahrende Busse zwischen 20 Haltestellen.

Seit 2021 gibt es das Shuttle-Modell-Region-Oberfranken (SMO)-Projekt. Kleinbusse transportieren Passagiere kostenlos zwischen Hof, Kronach und Bad Steben. In München und Kelheim laufen Projekte für autonome elektrische Mobilität im öffentlichen Verkehr, wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums mitteilte.

Bad Birnbach-Projekt Oberfranken-Projekt München-Projekt Roding-Projekt Kelheim

Der Kleinbus in Roding ist Teil des Übergangs zur elektrischen Mobilität und zeigt dessen Potenzial im öffentlichen Verkehr. Mit dem Erfolg des Roding-Projekts könnten andere Gemeinden in Betracht ziehen, ähnliche elektrisch und autonom fahrende Kleinbusse wie in Bad Birnbach und München einzuführen.

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