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Telekommunikationsunternehmen beschleunigen den Glasfaserausbau

Der Bedarf an Daten ist im Zeitalter des Internets deutlich gestiegen. Das flächendeckende Glasfasernetz soll Deutschland bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf die riesigen Datenmengen vorbereiten. Die Glasfaserkarte Deutschlands ist mittlerweile zunehmend magentafarben.

Die Deutsche Telekom hat Fortschritte beim Netzausbau gemacht. Foto.aussiedlerbote.de
Die Deutsche Telekom hat Fortschritte beim Netzausbau gemacht. Foto.aussiedlerbote.de

Telekommunikation - Telekommunikationsunternehmen beschleunigen den Glasfaserausbau

Die Deutsche Telekom hat ihren Glasfaserausbau deutlich beschleunigt. Das Unternehmen gab am Dienstag bekannt, dass sein Glasfasernetz bis Ende dieses Jahres mehr als 8 Millionen Haushalte erreichen wird, was einer Steigerung von mehr als 2,5 Millionen gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Es hat sich auf fast 3.500 deutsche Städte und Gemeinden ausgeweitet. Im Jahr 2021 gab es einen Anstieg von 1,2 Millionen, im Jahr 2022 sind es bereits 2 Millionen. Der Konzern hofft, das derzeitige Expansionstempo beibehalten zu können. Bis 2030 werden 25 bis 30 Millionen Haushalte angestrebt. „Uns geht es sehr gut“, sagte Telekom-Chef Srini Gopalan. Die Konkurrenz setzt ebenfalls auf Glasfaser, ist aber nicht so weit fortgeschritten wie der Magenta-Konzern.

„Fibre-to-the-Home“ (FTTH) gilt als die beste Technologie für stabiles und schnelles Internet. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine landesweite Glasfaserabdeckung zu erreichen. Andere Technologien gelten als veraltet: Verbindungen über Telefonleitungen (VDSL) unterliegen Schwankungen und sind relativ langsam. TV-Kabel sind zwar eindeutig besser als dünne Telefonleitungen, unterliegen aber auch Schwankungen: Wenn nachts in einer ganzen Nachbarschaft gestreamt wird, sinken die Verbindungsraten. Darüber hinaus steigt der Datenbedarf aufgrund von hochauflösenden Filmen, Virtual-Reality-Anwendungen und Computerspielen.

Der Anteil der Nutzer ist noch gering

Die von Telekommunikationsunternehmen ausgegebenen Milliarden von Dollar sind Investitionen in die Zukunft – und wie die am Dienstag veröffentlichten Daten zeigten, lohnen sie sich finanziell noch nicht. Denn viele Haushalte verzichten auf relativ teure FTTH-Verträge. Ihnen reichten die bisherigen günstigen Anschlüsse und die schwächere Leistung.

Von den 8 Millionen Haushalten mit Telekom-Glasfaser vor der Haustür sind bisher nur etwa 1 Million angeschlossen, der Abonnentenanteil liegt also bei etwa 13 %. Darüber hinaus haben 700.000 Haushalte in der sogenannten Vorverkaufsphase Verträge unterzeichnet. Die Familien warten noch immer auf eine für die nächsten zwei Jahre geplante Erweiterung. Sobald Sie das getan haben, werden Sie garantiert Kunde.

Bei Wettbewerbern ist diese Aktivierungsrate deutlich höher. Bis Ende September hatte die Düsseldorfer Deutsche Glasfaser mehr als 2 Millionen Haushalte ans Netz angeschlossen, das sind 30 %. Telekom-Manager Gopalan verteidigte den relativ niedrigen Wert des Unternehmens mit der Begründung, die Verfügbarkeit steige deutlich und der aktuelle prozentuale Wert sei daher zwangsläufig niedriger. Er geht jedoch fest davon aus, dass der Anteil in den Jahren 2024 und 2025 höher sein wird.

„Die Nachfrage steigt“, sagte Gopalan. Die Zahl der Glasfaserkunden ist in diesem Jahr bisher um 60 % im Vergleich zu 2022 gestiegen. „Die Zahlen steigen von Quartal zu Quartal.“ Gopalan ist zuversichtlich, dass im ersten Quartal 68.000 neue Glasfaserkunden hinzugekommen seien, im zweiten Quartal 78.000 und im dritten Quartal 85.000. Es geht also deutlich aufwärts – ein Trend, der anhalten wird.

Vodafone hat spät angefangen

Während die Deutsche Telekom im Glasfaserbereich Fortschritte gemacht hat, hat Konkurrent Vodafone nach einem späten Start Schwierigkeiten, Anschlüsse zu bekommen. Für die Verbindung zum Internet setzt das Unternehmen schon lange auf TV-Kabel. Das Glasfasergeschäft ist eher ein Nischenmarkt. Am Ende hat Vodafone alles gegeben und 2022 zusammen mit luxemburgischen Investmentpartnern OXG gegründet und im September 2023 mit dem FTTH-Ausbau begonnen. Mittlerweile hat OXG in 13 Städten Bauprojekte gestartet, insgesamt werden rund 330.000 Haushalte direkt an das Glasfasernetz angeschlossen. Bis Ende 2029 sollen moderne Anschlüsse 7 Millionen Haushalte erreichen.

Mobilfunknetze werden immer besser

Auch der Mobilfunk macht Fortschritte. Die Mobilfunkabdeckung der Telekom mit dem Funkstandard 5G erreicht mittlerweile 96 % der Haushalte, zwei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Die Auslastung von Vodafone liegt bei 91 %. Bei O2 liegt dieser Wert bei über 90 %. Bis Ende 2025 will die Telekom 99 % der deutschen Haushalte Zugang zu 5G-Antennen haben.

Bei den 5G-Netzen setzen die Konkurrenten der Telekom längst auf sogenanntes 5G Standalone (5G SA) – also „echtes“ 5G, das nicht auf die 4G-Hybrid-Technologie zurückgreift. 5G SA bietet extrem kurze Reaktionszeiten. Diese Verbesserung gegenüber der bisher genutzten Mobilfunkkommunikation der fünften Generation könnte für mobiles Gaming und eine gute Übertragung in großen Menschenmengen wichtig sein. Die Telekom hat 5G SA (auch bekannt als „5G plus“) für Privatkunden noch nicht eingeführt. Dies dürfte jedoch erst im zweiten Halbjahr 2024 der Fall sein. Nur dann werde es für die Kunden wertvoll sein, da es genügend Anwendungen gebe, für die 5G SA wichtig sei, so das Unternehmen.

Debatte um Ausbaufinanzierung

Ein Teil des Glasfaserausbaus wurde durch staatliche Subventionen erreicht. Der Privatsektor ist jedoch nicht daran interessiert und wird im nächsten Jahr wahrscheinlich erneut Milliarden von Dollar für die Implementierung der FTTH-Konnektivität in ländlichen und städtischen Vororten ausgeben.

In einem am Dienstag veröffentlichten Brief forderten mehrere Digitalwirtschaftsverbände, darunter der Bundesverband Breitband, den Bund auf, in den nächsten drei Jahren nur noch eine Milliarde Euro pro Jahr bereitzustellen, statt der geplanten drei Milliarden Euro pro Jahr. Sie befürchten, dass ein langwieriger Antragsprozess die Gesamtexpansion verlangsamen wird und dass Baukapazitäten für untergeordnete Projekte gebunden werden, obwohl sie anderswo dringender sind.

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Quelle: www.stern.de

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