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Teilweises Backtracking von Nordsee-Gasprojekten

Einwände gegen Erdgasförderungen vor Borkum
Die ostfriesische Insel Borkum. Zu der umstrittenen Erdgasförderung in der Nordsee sind bei den Behörden rund ein Dutzend Einwände eingegangen.

Ein niederländisch-britisches Konsortium, das die umstrittene Gasförderung vor der Nordseeinsel Borkum untersucht, hat sich von einem Teil des beantragten Gebiets verabschiedet. Die Firmen One-Dyas und Hansa Hydrocarbons haben nach Angaben des für Genehmigungen und Aufsicht zuständigen Niedersächsischen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mehr als 880 Quadratkilometer sogenannter Lizenzfelder zurückgegeben. Sie prüften, ob es sich lohnt, in einem 70 Kilometer vor der Küste nordwestlich der ostfriesischen Inseln gelegenen Gebiet Gas zu fördern.

Nach ihrer Einschätzung “suchen” sie nach Gas oder Öl. „Als Grund sehen diese Unternehmen das fehlende Kohlenwasserstoffpotenzial in der Gegend“, teilte das LBEG am Donnerstag in Hannover mit, der Rückgabeantrag wurde im Oktober gestellt und ist nun rechtskräftig.

Umweltschützer wehren sich

Die beiden anderen Teilgebiete in Insel- und Küstennähe können grundsätzlich noch nach Rohstoffen suchen. Die kombinierte Fläche dieser südlichen Bereiche ist größer als das zurückgegebene dritte Feld. Die „Explorations“-Genehmigung umfasst jedoch nicht den Beginn der Betonbohrungen – für die mehrere weitere Schritte unternommen werden müssen.

Am Dienstag gaben Berufsverbände mehr als ein Dutzend Einwände bekannt, darunter solche von Umweltschützern, die Einwände gegen erhaltene Projektfinanzierungen erheben. Diese werden im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens geprüft.

One-Dyas und seine Partner planen, ab Ende 2024 mit der Gasförderung aus den Feldern zwischen Schiermonnikoog (Niederlande) und Borkum zu beginnen. Das Gebiet liegt in der Nähe des niedersächsischen Nationalparks Wattenmeer. Die Bohrungen werden in den Hoheitsgewässern der Niederlande und Deutschlands durchgeführt. Auf niederländischer Seite haben die Behörden die Finanzierung im Juni genehmigt – das Verfahren in Deutschland läuft noch.

Mehrere Nordseeinseln und die Koalition der Deutschen Umwelthilfe (DUH) haben angekündigt, sich gegen die Genehmigung der niederländischen Staatsanwaltschaft zu wehren. Auch mit Erlaubnis von deutscher Seite wollen sie gegen die Bohrungen vorgehen. DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner betonte: „Wir werden alle rechtlichen Schritte ausschöpfen, um dieses Vorhaben zu stoppen.“

Inhalt des neuen Bündnisvertrags

Die ehemaligen Rot-Schwarzen Niedersachsen Inmitten der Energiekrise hat die Landesregierung im Sommer einen ersten Beschluss zum Verbot der Gasförderung bei Borkum rückgängig gemacht. In der gemeinsamen Vereinbarung des neuen rot-grünen Kabinetts heißt es nun, dass „der Schutz der Umwelt, der Natur, des Wattenmeeres und der Inseln“ ein zentraler Schwerpunkt im Planfeststellungsverfahren sein wird. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat zu dem Projekt gesagt: „Es ist besser, das Gasförderungsprojekt zu stoppen.“

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