Arbeitszeit - Tarifstreit in der Stahlindustrie: Drohung der IG Metall eskaliert
Die IG Metall hat nach der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt zwischen der nordwestdeutschen und der ostdeutschen Stahlindustrie mit weiteren Streiks gedroht. „Wenn die Gespräche am Montag zum vierten Mal scheitern, werden die Tarifverhandlungen unweigerlich deutlich eskalieren“, sagte Knut Giesler, Verhandlungsführer für die Stahlindustrie in Nordwestdeutschland und Verhandlungsführer für die Stahlindustrie in Ostdeutschland, am späten Donnerstag in einer Erklärung. „Mit weiteren Warnstreiks werden wir den Druck noch einmal erhöhen“, sagte Dirk Schulz. Stahlarbeitgeber fordern von der IG Metall einen „Transformationstarifvertrag zur Beschäftigungssicherung“.
Die Parteien der dritten Tarifrunde haben am Donnerstag in Düsseldorf Gruppentreffen abgehalten.IG Metall-Vertreter aus Nordwest- und Ostdeutschland verhandelten – wie schon in der ersten Runde – gemeinsam. Die vierte Verhandlungsrunde wird wieder getrennt stattfinden: Montag für die Nordwestregion und Dienstag für die Ostregion.
Die IG Metall forderte unter anderem eine Gehaltserhöhung von 8,5 % über 12 Monate, eine 32-Stunden-Woche und vollen Gehaltsausgleich. In der ersten Runde schlugen Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 3,1 % für 15 Monate vor. Anträge auf Kurzarbeit lehnten sie ab, weil „diese weder organisiert noch finanziert werden könne“.
Das Thema Arbeitszeit sei am Donnerstag erstmals thematisiert worden, berichtete die IG Metall. Gisler sagte, die Arbeitgeber seien von ihrer Lockdown-Politik zurückgetreten. „Es ist schön, endlich etwas Bewegung zu haben – auch wenn es nur ein paar Schritte sind.“
Der Arbeitgeber bekräftigte seine Ablehnung der 32-Stunden-Woche und bot vollen Lohnausgleich an. Stattdessen wurde die IG Metall aufgefordert, einen „wandelnden Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung“ abzuschließen. Neben Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung sollten Regelungen zur Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit nach oben und unten getroffen werden. „Im Kern geht es darum, dass Tarifverträge lediglich einen verbindlichen Rahmen vorgeben, der von den Unternehmen ausgefüllt werden muss“, hieß es. Es sollte auch nur dann gelten, wenn sich das Unternehmen „ausschließlich“ in einer Transformation befindet. Transition bedeutet eine Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion.
Die Stahlindustrie beschäftigt in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen rund 68.000 Menschen und in Ostdeutschland etwa 8.000 Menschen. Die Friedensverpflichtung endet Ende November. Nach Angaben der IG Metall kam es seitdem zu mehreren Warnstreiks, an denen Tausende Beschäftigte beteiligt waren.
Nachfragereaktion der Arbeitgeber der IG Metall
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Quelle: www.stern.de