Taliban sprechen in Moschee: Keine Hinweise auf Straftaten
Ein afghanischer Taliban-Beamter hat nach Angaben des Innenministeriums des Landes NRW bei dem umstrittenen Vorfall in der Kölner Moschee keine strafrechtlichen Äußerungen gemacht, die ein Eingreifen der Polizei rechtfertigten. Innenminister Herbert Ruhr (CDU) teilte am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags mit, dass das Videomaterial der Rede des Mannes gesichert, übersetzt und ausgewertet worden sei. Bisher liegen keine Hinweise auf eine kriminelle Tätigkeit vor.
Laut Ruhl priesen die Taliban-Funktionäre in ihren Reden unter anderem Unterstützung und Hilfe für Afghanistan an. „Jetzt sagen Sie mir, was daran so beängstigend ist“, sagte er. Er kann ohne Anwesenheit von Taliban-Mitgliedern agieren, muss sich aber auch an geltende Gesetze halten. Daher liegen keine geheimdienstlichen oder polizeilichen Informationen über den Leiter der afghanischen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde in Nordrhein-Westfalen vor. Ruhl sagte, er wisse nichts von den extremistischen Tendenzen des Kunar Youth Cultural Association, der die Veranstaltung organisiert habe. Rule bekräftigte die Notwendigkeit, dass die Bundesregierung klare Vorschriften erlässt, um solche Vorfälle zu verhindern.
Hintergrund ist ein umstrittener Auftritt eines hochrangigen Taliban-Funktionärs in einer Kölner Moschee letzte Woche, der öffentliche Empörung auslöste. Der Dachverband Türkisch-Islamischer Religionsinstitute Union (Ditib) hat sich von der Gruppe distanziert, deren umstrittener Vorfall sich in ihrer Moschee in Köln-Chorveler ereignete. Bei dem Auftritt der Taliban waren auch Ditib-Vorstandsmitglieder aus Köln anwesend, wie Reul am Donnerstag mitteilte.
Quelle: www.dpa.com