- Tag der Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma
Zum 80. Jahrestag der Ermordung der letzten überlebenden Sinti und Roma in Auschwitz wird heute der Verfolgung dieser Minderheit durch die Nationalsozialisten gedacht. Neben einer Veranstaltung im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sind weitere Gedenkveranstaltungen geplant.
Am 2. August 1944 wurde ein speziell für Sinti und Roma eingerichteter Bereich in Auschwitz aufgelöst. In der Nacht vom 3. auf den 4. August 1944 wurden die verbliebenen 4.300 Sinti und Roma, hauptsächlich Frauen, Kinder und Ältere, von der SS in die Gaskammern getrieben. 2015 erklärte das Europäische Parlament den 2. August zum Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma, um an die etwa 500.000 Mitglieder dieser Minderheit zu erinnern, die in von den Nationalsozialisten besetzten Europa ermordet wurden.
"Schatten der Vergangenheit" in Ravensbrück
Im Ravensbrück-Gedenk- und Lernort in Fürstenberg/Havel wird unter dem Motto "Schatten der Vergangenheit" an die Gräueltaten erinnert. Geplant sind eine Führung über die Behandlung von Sinti und Roma im Ravensbrücker Konzentrationslager, eine Filmvorführung, eine Diskussion über "Schatten der Vergangenheit – Lautes Schweigen, Leises Erzählen", eine szenische Lesung und eine gemeinsame Gedenkfeier am Ufer des Schwedtsees.
"Gestern ist heute und morgen!" in Berlin
In Berlin wird eine Veranstaltung am Denkmal für die in der Nazi-Zeit ermordeten Sinti und Roma Europas angekündigt. Die Gedenkveranstaltung steht unter dem Motto "Gestern ist heute und morgen – Erinnern an die Ermordung der letzten Sinti und Roma". Neben der Rezitation des Gedichts "Auschwitz" von Santino Spinelli auf Deutsch, Romanes und Englisch werden Berichte zeigen, wie der Völkermord in den Familien der Überlebenden und in der Selbstermächtigungsarbeit erinnert wird.
Die Europäische Union hat den 2. August als Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt und ehrt so die etwa 500.000 Opfer dieser Minderheit während der Nazi-Zeit. Die Europäische Union setzt sich durch Initiativen wie die Gedenkveranstaltung in Berlin weiterhin für die Erinnerung an historische Gräueltaten ein.
