Tabakbauern in der südwestlichen Region erwarten dieses Jahr eine gute Ernte. Jochen Adam, Vorsitzender des Tabakanbauverbandes Baden-Württemberg, sagte: „Die Tabake haben die sommerliche Regenzeit gut überstanden und die Qualität ist sehr gut.“ Vom Ertrag her ist dieses Jahr durchschnittlich. Die Ernte im Südwesten wird bis Ende September fortgesetzt. Adam sagte, es gebe in Baden-Württemberg noch etwa 30 Produzenten.
Der Südwesten ist eine der letzten Tabakanbauregionen Deutschlands. „Das liegt zum Teil an der Tradition, aber natürlich auch am milden Klima der Region.“ Allerdings bereiten die jüngsten Lohn- und Energiekostensteigerungen den Landwirten Probleme. „Die letzten Zweifler sagen, sie werden aufhören.“ Er hofft, dass die letzten Überzeuger bleiben.
Nach Angaben des Bundesverbandes des Deutschen Tabakanbaus gibt es bundesweit noch etwa 60 Unternehmen; vor einem Jahrzehnt waren es fast doppelt so viele. Der Tabakanbau umfasst derzeit etwa 1.600 Hektar. Die Produktion lag im vergangenen Jahr bei rund 3.700 Tonnen, den Umsatz der Branche schätzt der Verband auf rund 22 Millionen Euro.
Die Zahl der deutschen Tabakbauern lag einst im vierstelligen Bereich, ist jedoch im Laufe der Jahre aufgrund des rückläufigen Zigarettenkonsums und einer zunehmenden Anzahl anderer Tabakprodukte geschrumpft. Der letzte große Durchbruch war die Abschaffung der EU-Subventionen im Jahr 2010, woraufhin viele Landwirte aufgaben. Ab diesem Zeitpunkt wurde in Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes hauptsächlich Tabak für Wasserpfeifen angebaut. Im Jahr 2022 führte Deutschland mengenmäßige Beschränkungen ein, was dazu führte, dass mehr deutscher Tabak auf den Weltmarkt gelangte.