Im Streit um den Ausbau des Südschnellweges in Hannover wollen die Grünen die geplanten Rodungen stoppen. Dies habe die Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, berichtete die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» (Dienstag). Ab Oktober dürfen demnach die Bäume in der Leinemasch gerodet werden. Hannovers Grüne sehen dem Bericht zufolge jedoch noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, zu einer schmaleren Südschnellweg-Lösung zu kommen.
Im Süden Hannovers soll der Ausbau der wichtigen Schnellstraße helfen, den oftmals stark stockenden Verkehr zu entzerren. Geplant ist ein neuer Tunnel, der in den kommenden Jahren eine marode Brücke über die Hildesheimer Straße – einen zentralen Innenstadtzubringer – ersetzen soll. Anfang Dezember begannen die Bauarbeiten für das umstrittene Projekt unter anderem mit Baumrodungen im östlich von Hannover liegenden Schutzgebiet Alte Leine. Deshalb gab es immer wieder Streit zwischen Umweltschützern und Befürwortern des Projektes. Aktivisten besetzten unter anderem Bäume.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Evrim Camuz sieht laut Bericht noch Spielraum für einen schmaleren Ausbau der Bundesstraße: Der Landtag habe noch keinen Beschluss über die Südschnellweg-Petition gefasst, die sich gegen die Verbreiterung wendet. Zudem habe das Oberverwaltungsgericht noch nicht über die Klage einer Bürgerinitiative entschieden. Außerdem gebe es ein Gutachten einer weiteren Bürgerinitiative, wonach ein schmalerer Ausbau möglich sein soll: «Dieses Gutachten hat eine rechtliche und technische Prüfung durch das Verkehrsministerium verdient», sagte Camuz.