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Stuttgart21 wird teurer

Die Kosten steigen weiter

Das Bauvorhaben soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein..aussiedlerbote.de
Das Bauvorhaben soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein..aussiedlerbote.de

Stuttgart21 wird teurer

Stuttgart 21 befindet sich seit 2010 im Bau. Das umstrittene Bahnhofsprojekt verzögert sich nicht nur häufig, es wird auch teurer. Dies wäre insbesondere für die Deutsche Bahn eine finanzielle Belastung.

Die Kosten für das umstrittene Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 steigen weiter rasant. Nach Angaben der Deutschen Bahn werden sich die Kosten des Projekts um weitere 1,8 Milliarden Euro auf rund 11 Milliarden Euro erhöhen. Darüber hinaus seien weitere 500 Millionen Euro an Puffern vorgesehen, womit sich der Finanzierungsrahmen auf knapp 11,5 Milliarden Euro belaufe, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters. Dies führte zu neuen Kostenschätzungen. Damit wird sich der Preis für dieses Großprojekt im Vergleich zum Baubeginn im Jahr 2010 mehr als verdoppeln.

Die Bahn hat ihre geschätzten Kosten für Anfang 2022 jüngst auf knapp 9,2 Milliarden Euro angehoben. Ein Bahnsprecher wollte sich zu den Zahlen nicht äußern. Er betonte jedoch, dass der Starttermin des Senders auf Ende 2025 festgelegt werde. Als Grund für den Anstieg nannte das Management einen allgemeinen Anstieg der Baukosten, insbesondere in den letzten zwei Jahren, sagte ein Insider. Der Anstieg beträgt hier etwa 30 %. Auch der Starttermin 2025 gilt intern als äußerst ambitioniert, man hofft aber weiterhin, dass zumindest der Kernteil des Projekts innerhalb von zwei Jahren betriebsbereit sein wird.

Kritiker: Kosten stehen nicht im Verhältnis zum Nutzen

Stuttgart 21 sieht im Wesentlichen vor, den Stuttgarter Hauptbahnhof unter die Erde zu verlegen und ihn über Tunnel an Hochgeschwindigkeitsstrecken anzubinden. Auch der Flughafen Stuttgart wird über eine solche Anbindung verfügen. Das Gebiet im Stuttgarter Talkessel, auf dem sich der heutige Bahnhof befindet, soll unter anderem für Wohnungen genutzt werden.

Das Projekt war bereits in der Planungsphase heftig umstritten. Kritiker entgegnen, dass die Kosten in keinem Verhältnis zum Transportnutzen stünden. Nach Baubeginn kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, bei denen es zahlreiche Verletzte gab. Diese Proteste, von denen einige mehr als 50.000 Menschen erreichten, führten schließlich 2011 zu einem Volksentscheid in Baden-Württemberg. Damals befürworteten etwa 60 % der Bevölkerung einen Weiterbau. Der Bundesrechnungshof hat wiederholt Kritik an den Kostenschätzungen und Kontrollen des Projekts geübt. Die Kontrollen des Verkehrsministeriums sind zu locker und finanzielle Risiken werden unterschätzt. Im Zweifel muss der Bund Verantwortung übernehmen.

Zunächst wollten sich die Bahn, der Bund, das Land Baden-Württemberg und der Flughafen Stuttgart die Kosten auf Grundlage von Vorbauvereinbarungen und Kalkulationen teilen. Die Partner der Deutschen Bahn weigern sich, die steigenden Mehrkosten zu tragen. Der Staatskonzern hat derzeit Schulden in Höhe von mehr als 30 Milliarden Euro und muss zunächst weitere Milliarden aus eigener Kraft aufbringen. Auch der Eröffnungstermin wurde immer wieder verschoben. Kurz nach Baubeginn begannen die Gespräche über 2019. Im Jahr 2018 wurde der Startzeitpunkt vor Dezember 2025 festgelegt.

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Quelle: www.ntv.de

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