- Sturm mit Überschwemmungen in Nordhessen
Ein schwerer Sturm mit starkem Regen traf die Region nördlich von Kassel in der Nacht von Freitag auf Samstag. Hunderte Einsatzkräfte wurden eingesetzt, um Menschen mit Booten aus ihren Häusern zu retten oder den Schlamm von Straßen mit Baggern zu räumen. Brücken und Autos wurden durch die Überschwemmungen beschädigt.
"Über 200 Einsätze wurden bisher gemeldet, wobei die Zahl weiter steigen wird", berichtete der Landkreis Kassel am Morgen. Ein Sprecher des Landkreises beschrieb die Schäden als "schwer". Es wurden zunächst keine Verletzten gemeldet.
Der Regen begann am Donnerstagabend und wurde in der Nacht "extrem stark", wie der Landkreis-Sprecher berichtete. Die Situation verschärfte sich gegen Mitternacht, und ein Einsatzstab wurde eingerichtet. Der Regen ließ gegen 5:30 Uhr nach.
In Trendelburg-Gottsbüren wurden mehrere Autos durch den Schlamm zusammenge- und übereinandergeschoben, wie die Polizei in Hofgeismar berichtete. Zwei Menschen wurden gerettet, nachdem ihre Fahrzeuge von Wasser umgeben waren. Sie wurden mit Hilfe eines Radladers befreit.
Die am stärksten betroffenen Gebiete waren Trendelburg, Hofgeismar, Bad Karlshafen, Reinhardshagen und Wesertal. Keller und Erdgeschosswohnungen waren überflutet und wurden ausgepumpt. In einigen Fällen wurden Menschen mit Booten aus ihren Häusern gerettet.
Als es am Morgen hell wurde, war der Schaden deutlich zu sehen. In Trendelburg waren Straßen noch überflutet, und die Feuerwehr pumpte sie aus. Baggern waren auf schlammigen Straßen im Einsatz.
Die Fluten rissen Mülltonnen, Blumentöpfe, Heizöltanks und Bäume mit sich. In einem Hof entstand ein Loch im Asphalt. In Wülmersen wurde ein Flüssiggasbehälter weggespült. Viele Straßen blieben am Freitag gesperrt, darunter die B80 und B83.
Es bestand Sorge um ein Reservoir in Hofgeismar-Hombressen, das überlaufen könnte. Der Landkreis berichtete jedoch am Morgen, dass die Situation stabil sei. In Gottsbüren wurden Transformatorhäuschen beschädigt, wodurch die Hälfte der Ortschaft ohne Strom blieb.
Rund 500 Einsatzkräfte waren die ganze Nacht im Einsatz, und am Morgen kamen frische Teams hinzu. "Das war ein ziemlicher Einsatz", sagte die stellvertretende Landrätin Silke Engler (SPD) am Morgen. "Ich kann noch nicht sagen, wann wir die Lage unter Kontrolle haben."
Im Anschluss an den Vorfall wurden zahlreiche beschädigte Fahrzeuge identifiziert, wobei mehrere 'andere' Autos zusammenge- und im Schlamm festgefahren wurden. Trotz der Bemühungen der Einsatzteams waren einige Bewohner noch in ihren Häusern eingeschlossen und mussten 'andere' Rettungsmittel wie Boote einsetzen.