Die Zahl der Migränepatienten in Mecklenburg-Vorpommern ist im letzten Jahrzehnt um etwa ein Fünftel gestiegen. Rund 84.000 Menschen im Nordosten seien im Jahr 2021 wegen Migräne behandelt worden, teilte die Barmer Krankenkasse in Schwerin anlässlich des Europäischen Kopfschmerz- und Migränetags am 12. September mit. Seit 2012 ist der Anteil der Menschen, die unter dieser häufigsten Kopfschmerzform, die häufig mit Übelkeit einhergeht, leiden, von 4,1 % auf 5,2 % gestiegen.
Barmer hat seine Analyse anhand medizinischer Daten von 267.000 Versicherten im Nordosten durchgeführt, so ein Sprecher. Damit ist etwa jeder sechste Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns versichert. Die so gewonnenen Daten werden mit standardisierten Verfahren auf das gesamte Land hochgerechnet und ermöglichen so ein zutreffendes Bild der Lage.
Den Angaben zufolge leiden Frauen mit 8,2 % viermal häufiger an Migräne als Männer, wobei 2,1 % der Personen eine Migränebehandlung erhalten. Die Analyse zeigt auch, dass Migräne besonders häufig bei jüngeren Menschen auftritt, betont Henning Kurtzbach, Gebietsleiter bei Balmer. Insgesamt sind 8,2 % der Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren betroffen. In den folgenden Altersgruppen sinkt der Anteil immer weiter und liegt bei den 70- bis 79-Jährigen bei etwa 4,3 %.
Die genaue Ursache von Migräne wurde nicht abschließend untersucht. Zusätzlich zu genetischen Veranlagungen können bestimmte Bedingungen oder Reize Migräneattacken auslösen. Als Beispiele nannte Kurtzbach Wetterveränderungen, Stress, Hormonschwankungen, unregelmäßigen Schlaf oder Lärmbelästigung.
«Migränepatienten wird empfohlen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. Dadurch können sie herausfinden, auf welche Auslöser sie reagieren und wie sie diese vermeiden können“, erklärt Kurtzbach. Der Einsatz von Schmerzmitteln sollte mit dem Hausarzt abgestimmt und durch andere Maßnahmen ergänzt werden. Empfehlenswert sind Entspannungsübungen und Ausdauerbewegung.