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Studie: In Nordrhein-Westfalen fehlen mehr als 100.000 Kitaplätze

Ein Praktikant liest Kindern in einer Kindertagesstätte vor..aussiedlerbote.de
Ein Praktikant liest Kindern in einer Kindertagesstätte vor..aussiedlerbote.de

Studie: In Nordrhein-Westfalen fehlen mehr als 100.000 Kitaplätze

Trotz des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuungsplätze fehlen in NRW noch immer rund 110.400 Kita-Plätze, wie eine Studie zeigt. Gerade bei Kindern unter drei Jahren werden Betreuungswünsche der Eltern oft nicht umgesetzt, wie das „Nationale Monitoring frühkindlicher Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung zeigt. Es wird mehr Personal benötigt.

„Nordrhein-Westfalen ist noch immer nicht in der Lage, den gesetzlichen Anspruch auf Kitaplätze bedarfsgerecht zu erfüllen“, betonte Bildungsexpertin Kathrin Bock-Famulla am Dienstag in Gütersloh. Dadurch fehlt vielen Jungen und Mädchen der Zugang zu frühkindlicher Bildung. Für Eltern ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch schwieriger. Seit 2013 haben Kinder ab ihrem ersten Geburtstag einen gesetzlichen Anspruch auf den Kindergartenbesuch. Seit 1996 gilt die Regelung für Jungen und Mädchen ab drei Jahren.

Knapp 30 % der Kinder unter drei Jahren sind in der Kindertagesstätte, doch 48 % der Eltern wünschen sich tatsächlich einen Betreuungsplatz. Für Jungen und Mädchen ab drei Jahren liegt die Betreuungsquote bei 91 % und die Bedarfsquote bei 95 %. Auch die qualitativen Merkmale der Personalquoten sind verbesserungswürdig: Die empfohlene Quote einer Erzieherin für drei Kinder unter drei Jahren liegt unter der tatsächlichen Quote einer hauptamtlichen Fachkraft für 3,6 Kinder in der Tagesbetreuung. Auch für die älteren Jungen und Mädchen lief die Betreuung von acht Kindern durch einen Spezialisten nicht gut.

Pädagogen sollten von häuslichen und administrativen Aufgaben entbunden werden. Ein Quereinstieg kann hilfreich sein, bei der Bildungsqualifikation sollte es jedoch keine Abstriche geben. Bei einer Verkürzung der Kita-Öffnungszeiten auf sieben Stunden könnte der aktuelle Flächenbedarf bis 2025 gedeckt werden. Bock-Famulla betonte jedoch, dass dies mit Eltern, Gesundheitsdienstleistern und Kommunen abgestimmt werden müsse.

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Quelle: www.dpa.com

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