Im vergangenen Jahr ist der Stromverbrauch in Deutschland deutlich gesunken. Andererseits ist die Stromproduktion gestiegen, wie die Bundesnetzagentur am Mittwoch mitteilte. Insgesamt werden 2022 in Deutschland 482 Terawattstunden (TWh) Strom verbraucht, 4 % weniger als im Vorjahr, so die Regulierungsbehörde. Gleichzeitig stieg aber die Stromerzeugung um 0,4 Prozent auf knapp 507 TWh. Denn Deutschland exportierte deutlich mehr Strom als im Vorjahr. Eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden.
Der Anteil des aus erneuerbaren Quellen erzeugten Stroms am Verbrauch wird bis 2022 48,3 % betragen, gegenüber 42,7 % im Vorjahr. Windkraftanlagen trugen mit 25,9 % zur Stromerzeugung am meisten bei. Auf Photovoltaik entfielen 11,4 % und auf Biomasse 8,2 %. Die restlichen 2,8 % entfielen auf Wasserkraft und andere erneuerbare Energien. Insgesamt wird die erneuerbare Energieerzeugung im Jahr 2022 233,9 TWh betragen, was einer Steigerung von rund 8,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Im vergangenen Jahr betrug die konventionelle Energieerzeugung 273 Terawattstunden, ein Rückgang um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund ist ein Rückgang der nuklearen Stromerzeugung um fast 50 % nach der Stilllegung der Kernkraftwerke Grundremmingen C, Brokdorf und Grohnde Ende 2021. Dem steht ein Anstieg der Erdgaserzeugung um 1,7 %, ein Anstieg der Braunkohleerzeugung um 5,4 % und ein Anstieg der Steinkohleerzeugung um 21,4 % gegenüber.