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Streit um Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Rostock

Die Region Rostock geht davon aus, bis zum Jahresende Hunderte weitere Flüchtlinge verteilen zu können. Es besteht keine reguläre Unterkunftskapazität mehr. Auch die Gemeinderäte sind nervös.

Blick in die Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Mutter-Kind-Klinik „Schwarzheide“. Foto.aussiedlerbote.de
Blick in die Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Mutter-Kind-Klinik „Schwarzheide“. Foto.aussiedlerbote.de

Kapazitäten - Streit um Flüchtlingsunterkunft im Landkreis Rostock

Die Umsiedlung immer mehr Flüchtlinge führt zu politischen Unruhen in der Region Rostock. Der Kreistag lehnte den Ausbau der ehemaligen Kurklinik Schwarzheide in Graer-Müritz (Kreis Rostock) zur Flüchtlingsunterkunft ab. Landesrat Sebastian Constien (SPD) bezeichnete die Entscheidung als absurd. Diese Woche weigerte sich die Stadt Butso außerdem, Flüchtlingsunterkünfte in der Gegend zu vermieten.

„Bei der Flüchtlingsunterkunft Schwarzheide handelt es sich um eine Bestandsunterkunft, die Infrastruktur funktioniert weiterhin und es leben dort bereits Menschen. Es wäre absurd, den Nutzungsvertrag nicht zu verlängern“, sagte Constian am Mittwoch. „Aber eines ist sicher: Wir werden die Menschen nicht auf die Straße schicken.“

Die Region ist gesetzlich verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen und umzusiedeln. „Diese Mission wollen wir weiterführen. Aber wenn wir als Region keine anderen Möglichkeiten haben, werden wir die Turnhallen als Notunterkunft nutzen müssen. Das muss allen Verantwortlichen klar gemacht werden“, mahnte Constant. Im Oktober gab die Region bekannt, dass sie voraussichtlich bis Ende des Jahres weitere 450 Flüchtlinge aufnehmen werde.

Eine Verlängerung des Nutzungszeitraums bis zum Jahresende lehnte eine Mehrheit des Regierungspräsidiums Rostock nach einer turbulenten Sitzung am Dienstagabend ab. Die Sitzung wurde daraufhin abgesagt. Unterdessen bekräftigte die Kreisverwaltung, dass der sechsmonatige Mietvertrag für eine Unterkunft auf dem Gelände des „Karls-Erdbeerhofs“ in Rövershagen vom Kreishauptmann genehmigt wurde und bis Mitte April 2024 gültig ist, auch wenn der Kreistag nicht zugestimmt hat am Dienstag darauf. Die Abstimmung wird auf die nächste Sitzung des Bezirksrats verschoben. Derzeit ist nicht geplant, eine kurze Sondersitzung des Bezirksrates abzuhalten.

Die Gebäude im Bungalow-Stil werden rund 600 Sitzplätze bieten. Die Kosten werden bis April 2024 auf 1,2 Millionen Euro geschätzt, diese werden jedoch vom Land getragen. 80 Bewohner wurden dorthin umgesiedelt. Constant genehmigte den Mietvertrag im November im Rahmen der Notfallentscheidungsbefugnisse.

Bis Montag sprach sich eine Mehrheit des Stadtrats von Buzov gegen die Verpachtung oder den Verkauf von Stadtgrundstücken an die Region Rostock zur Unterbringung von Flüchtlingen aus. Das Thema war auch Gegenstand eines Referendums im November, das jedoch mangels Beschlussfähigkeit scheiterte. In Butov will der Bezirk an seinem Wohngemeinschaftskonzept festhalten.

Jan-Phillip Tadsen, migrationspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Schweriner Landtag, betonte, dass es nicht verwunderlich sei, dass sich die Diskussion über die Folgen der Migrationskrise in den Städten verschärfe: „Das ist die logische Konsequenz dessen, was ist.“ wird von einer der rot-roten Koalitionen gefördert. Eine Politik der Tatenlosigkeit.“

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Quelle: www.stern.de

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