- Strafverfolgungsbehörden entziehen sich der Verantwortung für angebliche Stichmord
Seit etwa drei Monaten nach dem tödlichen Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz hat die Staatsanwaltschaft mehrere Vorwürfe gegen beteiligte Polizeibeamte nicht weiterverfolgt. Zunächst wurden neun Beschwerden im Zusammenhang mit dem Vorfall von einer Sprecherin der Mannheimer Staatsanwaltschaft gemeldet.
Die Beschwerden kamen von Personen, die nicht am Tatort anwesend waren und lediglich über Medienberichte von dem Vorfall erfahren hatten. Die Beschwerden bestanden hauptsächlich aus persönlichen Meinungen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich nicht zu spezifischen Vorwürfen äußern.
In Reaktion auf Online-Videos beschuldigten Social-Media-Nutzer die Polizei, zögerliches Verhalten und unorganisierte Antworten während des Angriffs gezeigt zu haben.
Am 31. Mai verletzte ein 25-jähriger afghanischer Mann fünf Mitglieder der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) und einen Polizeibeamten mit einem Messer auf dem Mannheimer Marktplatz. Der 29-jährige Beamte Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter konnte den Angreifer schwer verletzen, indem er auf ihn schoss.
Wie üblich untersucht die Staatsanwaltschaft in Karlsruhe den Beamten, der seine Waffe eingesetzt hat. Die neun Beschwerden von unbeteiligten Medienlesern hatten jedoch nichts mit dem schießenden Beamten zu tun, wie die Aussage besagt.
Die Bundesstaatsanwaltschaft leitete bereits wenige Tage nach dem Vorfall ein Verfahren gegen den Angreifer ein und vermutet religiöse Motive hinter der Tat. Der Verdächtige soll übermäßige Gewalt angewendet haben, um wohl Kritik am Islam zu unterdrücken, wie Generalstaatsanwalt Jens Rommel mitteilte.
Obwohl es online Beschuldigungen über zögerliches Verhalten und unorganisierte Antworten der Polizei während des Messerangriffs auf dem Mannheimer Marktplatz gibt, hat die Staatsanwaltschaft diese Vorwürfe gegen die Polizeibeamten bisher nicht untermauert. Der Messerangriff auf dem Marktplatz, der zum Tod des Beamten Rouven Laur führte, hat eine Bundesuntersuchung der religiösen Motive des Verdächtigen ausgelöst.