Stillgelegte Landwirtschaftsflächen erholen sich ohne aktive Renaturierungsmaßnahmen nur langsam und auch nach Jahrzehnten nicht vollständig. Das hat ein internationales Team herausgefunden, darunter Forschende des Zentrums für Biodiversitätsforschung (iDiV), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) sowie der Universitäten Halle-Wittenberg und Leipzig.
Das Team verglich 17 ehemals landwirtschaftlich genutzte Graslandflächen im US-Staat Minnesota mit nie beackerten Arealen. Die Felder waren zu unterschiedlichen Zeiten von 1927 bis 2015 stillgelegt worden und wurden bis zu 80 Jahre nach der Umwandlung analysiert. «Wir wollten herausfinden, wie schnell und wie vollständig die landwirtschaftlich genutzten Flächen ihre ursprüngliche Biodiversität zurückgewinnen», erklärte Erstautorin Emma Ladouceur.
Wie das iDiv mitteilte, hatten sich stillgelegte Felder selbst nach 80 Jahren noch nicht vollständig erholt. 63 heimische Arten hätten sich gar nicht mehr angesiedelt, dafür seien vermehrt fremde Gräser und Unkräuter zu finden gewesen.
Die Forschungsergebnisse könnten helfen, die Renaturierung zu verbessern. «Das könnte zum Beispiel durch Aussäen oder Pflanzen von Arten geschehen, von denen wir wissen, dass sie sich auf den alten Feldern nicht von allein ansiedeln, und durch das Management exotischer Arten, um den Wettbewerb mit den einheimischen Pflanzen zu reduzieren», so Ladouceur.