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Stille Proteste auf einigen Weihnachtsmärkten in Sachsen

Montags herrscht auf vielen Weihnachtsmärkten Ruhe. Der Betreiber streitet seit Monaten mit Gema über steigende Musikkosten. Während des stillen Protests waren die Lautsprecher ausgeschaltet und es gab keine Hintergrundmusik.

Besucher nehmen an der Eröffnungsfeier des 589. Dresdner Striezelmarktes teil. Foto.aussiedlerbote.de
Besucher nehmen an der Eröffnungsfeier des 589. Dresdner Striezelmarktes teil. Foto.aussiedlerbote.de

Brauchtum - Stille Proteste auf einigen Weihnachtsmärkten in Sachsen

Einige Weihnachtsmärkte in Sachsen schwiegen am Montag aus Protest gegen erhöhte Musikgebühren. Neben Leipzig beteiligen sich auch die Betreiber des Augustusmarktes, des Neumarkter Advents, des Romantik-Weihnachtsmarkts Tasenberg und des Canaletto-Markts in Pirna (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) an der bundesweiten Aktion „Tag der Stille“. Auf dem Dresdner Striezelmarkt sollte es von 10 bis 14 Uhr ruhig sein. Wie es heißt, gibt es keine Hintergrundmusik und keine Bühnenshow mit musikalischer Begleitung.

„Wir wollen mit Gemma in Kontakt bleiben und uns nicht völlig täuschen lassen“, verteidigte Leipzigs Marketingleiter Walter Ebert die Veranstaltung. Über Nacht stiegen die Gebühren um 1.000 %. Für den Weihnachtsmarkt 2022 hat das Marktamt eine Vereinbarung mit der Vereinigung für die Rechte der musikalischen Aufführung und maschinellen Vervielfältigung (Gema) getroffen.

Die Kosten des aktuellen Anspruchs betragen rund 18.000 €, etwa die Hälfte des ursprünglichen Anspruchs. Bis zum letzten Weihnachtsmarkt 2019 lagen die Kosten bei rund 2900 Euro. Laut Ebert wurden in diesem Jahr keine Anfragen gestellt.

Wie Wirtschaftsförderungsdirektor Steffen Rietzschel in einer Stellungnahme sagte, werden die Gebühren nun auf der Grundlage des gesamten Tätigkeitsbereichs berechnet, unabhängig davon, welchen Bereich der Schall tatsächlich abdeckt. „Bühnenprogramme mit Live-Musik oder Tonbandbeschallung können auf diese Weise nicht mehr gefördert werden.“ Die Gebühr für das Jahr 2022 wird bei rund 10.000 Euro liegen, also doppelt so viel wie in den Vorjahren.

Die Musikrechteverwalterin Gema verteidigte die Vorwürfe. Der Bewertungsmaßstab ist seit 2011 unverändert. „Einige große, umsatzstarke Märkte meldeten uns, dass die Fläche deutlich zu klein sei“, sagte Gema-Vorstand Georg Oeller. Erst im Jahr 2022 wird Golden Horse das gesamte Marktgebiet kontrollieren, setzt aber in den letzten Jahren auf eine sorgfältige und korrekte Anmeldung durch die Weihnachtsmarktbetreiber.

Nach eigenen Angaben hat die Gema für das Jahr 2022 rund 3.350 Rechnungen an Weihnachtsmarktbetreiber in ganz Deutschland verschickt. In 167 Fällen waren die Gebühren höher, in 35 Fällen lagen die Gebühren im fünfstelligen Bereich.

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Quelle: www.stern.de

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