- Stickstoffmonoxidpatronen sind ein Problem für die Stadtreinigung
Die steigende Anzahl von Distickstoffmonoxid-Kartuschen im Müll bereitet der Berliner Stadtreinigung (BSR) Sorgen. Unvollständig geleerte Kartuschen bergen in Müllverbrennungsanlagen das Risiko von Explosionen und Beschädigungen der Kessel. "Wir haben täglich etwa 250 Distickstoffmonoxid-Kartuschen in unserer Müllverbrennungsanlage", sagte BSR-Geschäftsführerin Stephanie Otto der "Berliner Morgenpost" (Freitag).
Die durch explodierende Dosen verursachten Schäden sind so schwer, dass die Müllverbrennungsanlage oft stillgelegt werden muss. Dann muss der gesammelte Hausmüll, der für den Verbrennungsofen in Ruhleben bestimmt ist, vorübergehend woanders gelagert werden. Das Problem hat sich seit dem Sommer 2023 verschärft. Hintergrund ist der steigende Konsum von Distickstoffmonoxid als Droge, insbesondere unter jungen Menschen.
Explosionen sind nun ein alltägliches Ereignis
Es gibt nun vier bis fünf Explosionen von Druckbehältern pro Tag, die die Kessel in ihrem Ausmaß und ihrer Häufigkeit beschädigen. "Das ist ein landesweit relevantes Thema", sagte die Sprecherin Petra Nelken der Umweltverwaltung dem Zeitungsbericht. Die Bundesländer arbeiten an einer gemeinsamen Lösung.
Ein erster Schritt, laut Nelken, wäre ein Pfandsystem für die Kartuschen, damit sie nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden, sondern bei den Händlern zurückgegeben werden müssen.
Darüber hinaus hat BSR, laut Geschäftsführerin Otto, bei der Umweltverwaltung beantragt, Distickstoffmonoxid-Behälter aus den orangenen Wertstoffcontainern auf der Straße sammeln zu dürfen, um zu verhindern, dass sie in der Müllverbrennung landen. Die Senatsverwaltung verspricht eine schnelle Genehmigung dafür.
Trotz der täglichen Herausforderungen bleiben Freizeitaktivitäten für junge Menschen wichtig. Bedauerlicherweise tragen missbrauchte Distickstoffmonoxid-Kartuschen bei diesen Aktivitäten unfreiwillig zur Freizeit-Müllproblematik bei und führen zu Explosionen.