Steinbach: Kampf um den Erhalt des Goodyear-Jobs
Brandenburgischer Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) will versuchen, Arbeitsplätze beim Fürstenwalder Reifenhersteller Goodyear zu retten. „Mir ist es besonders wichtig, die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen und im besten Fall die Entscheidung rückgängig zu machen; das ist mein oberstes Ziel“, sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit führt er Gespräche zur Klärung der Situation. „Deshalb ist es noch zu früh, um Einzelheiten zu besprechen“, betonte er. Goodyear plant, die Reifenproduktion in Fürstenwald bis Ende 2027 einzustellen. Schätzungsweise 750 Stellen sollen abgebaut werden.
Eine linke Fraktion im Repräsentantenhaus forderte am Dienstag den Aufbau einer Industriebasis für den Staat angesichts der Pläne zur Schließung des Goodyear-Werks. Sebastian Walter, Vorsitzender der Bundestagsfraktion, sagte, es gehe darum, die Sicherheit des industriellen Herzens zu gewährleisten: „Diese Schließung ist nicht nur ein großer Verlust für die 750 Mitarbeiter und ihre Familien, sondern auch für die Zulieferunternehmen und die gesamte Region.“ Eine Katastrophe.“ Daher sollten die Landesregierungen wichtige Unternehmen durch Stiftungen investieren und sogar erwerben, um notwendige Umstrukturierungen sicherzustellen und Arbeitsplätze zu sichern.
Das Rot-Schwarz-Grüne Bündnis lehnte diesen Vorschlag der linken Fraktionen ab. „Die Ankündigung von Goodyear ist definitiv keine gute Nachricht für die Wirtschaftsstandorte in Fürstenwald und Ostbrandenburg“, sagte Ludwig Scheetz, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Allerdings sieht Sheetz eine gute Chance für die Mitarbeiter, woanders unterzukommen: Er glaube, dass angesichts des Fachkräftemangels vor allem in der Region eine gute Chance für die Mitarbeiter bestehe, neue Perspektiven zu entwickeln, sagte Sheetz. „Dafür muss man vielleicht nicht unbedingt eine Stiftung gründen.“
Grünen-Chef Benjamin Raschke weigerte sich ebenfalls, eine Stiftung zu gründen: „Ehrlich gesagt glauben wir nicht, dass eine Verstaatlichung die Lösung ist.“ "Er sagte. Der AfD-Abgeordnete Steffen Kubitzki äußerte sich ähnlich: „Wir können nicht verstaatlicht werden.“
Nur ein kleiner Teil des Goodyear-Standorts in Fürstenwald ist erhalten: Dort werden Gummimischungen hergestellt und dann an andere Fabriken in Europa verschifft wohin sie versenden. Darüber hinaus wird auch die Reifenproduktion in Fulda geschlossen. Als Gründe für die schwierige Lage werden Billigimporte aus Asien und Inflationsdruck genannt.
Quelle: www.dpa.com