Bei der Zahl der Messerstraftaten in Hamburg zeichnet sich nach vorläufigen Angaben des Senats eine steigende Tendenz ab. In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 erfasste die Polizei 863 Fälle, bei denen mit einem Messer gedroht (613) oder eins eingesetzt wurde (250), wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bürgerschaftsfraktion mitteilte. Hochgerechnet auf das gesamte vergangene Jahr ergäbe das eine Zahl von 1151 Messertaten. Das wären mehr Fälle als im Vorjahr, als 1088 Taten gezählt wurden. Im Jahr 2020 gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik 1111 Messerattacken in Hamburg. Die endgültige Statistik für 2022 soll demnächst vorgestellt werden.
Sieben Menschen starben im gesamten vergangenen Jahr durch Messerstiche, 22 wurden lebensgefährlich verletzt, wie der Senat auf Basis einer vorläufigen Auswertung weiter mitteilte.
Auch bei den Straftaten mit Schusswaffen deutet sich ein Anstieg an. Laut Senat registrierte die Polizei in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres 75 Fälle, bei denen geschossen wurde. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr 2022 wären das 100 Taten dieser Art. Im Vorjahr waren 97 und im Jahr 2020 nur 35 Vorfälle gezählt worden.
Mit einer Schusswaffe gedroht wurde zwischen Januar und September des vergangenen Jahres 111 Mal. Auf das gesamte Jahr 2022 hochgerechnet wären das 148 Fälle. Für 2021 hatte die Polizei 106 Taten dieser Art verzeichnet, 2020 wurde 140 Mal mit einer Schusswaffe gedroht.
AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann erklärte: «Dreimal täglich kommt es in Hamburg zu einer Messerstraftat. Was in Brokstedt geschah, kann jederzeit auch in Hamburg geschehen.» Am 25. Januar waren bei einem Messerangriff in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei junge Menschen gestorben und fünf weitere Fahrgäste schwer verletzt worden. Der 33-jährige Palästinenser Ibrahim A. sitzt wegen der Tat nahe dem Bahnhof Brokstedt in Haft. Nockemann forderte, dass Täter konsequent abgeschoben werden müssten. «Hamburg braucht eine asyl- und migrationspolitische Zeitenwende.»