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Steigende Lkw-Maut: Chambers macht sich Sorgen über steigende Preise

Ab Dezember müssen Verkehrsunternehmen für Fahrten auf Fernstraßen höhere Mautgebühren zahlen. Dieses Geld soll in den Unterhalt von Straßen und Bahnstrecken investiert werden. Die Kammer geht davon aus, dass die Menschen das Wachstum spüren werden.

Der LKW steht auf einem Autobahnparkplatz. Foto.aussiedlerbote.de
Der LKW steht auf einem Autobahnparkplatz. Foto.aussiedlerbote.de

Verkehr - Steigende Lkw-Maut: Chambers macht sich Sorgen über steigende Preise

Eine Erhöhung der Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen werde die Preisspirale für Handel und Gewerbe in Sachsen noch einmal beschleunigen, so die IHK. Auf eine vierköpfige Familie könnten Mehrkosten von bis zu 370 Euro im Jahr zukommen, sagte Sarah Sieber, Hauptgeschäftsführerin für Kommunikation der IHK zu Leipzig, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf Prognosen der Deutschen Presse-Agentur Logistikverband.

Spediteure haben kaum mehr Spielraum bei der Preisgestaltung und können höhere Mautgebühren an Endkunden weitergeben. Ein Sprecher der Sächsischen Verkehrsbetriebe sagte: „Selbst bei einer Weitergabe der zusätzlichen Mautkosten an die Straßenverkehrsunternehmen wird sich das Verbraucherpreisniveau nicht wesentlich erhöhen.“ Die Maut macht nur einen geringen Anteil an der Gesamtmaut aus. Transportkosten.

Die Lkw-Maut steigt rasant, da ab dem 1. Dezember 2023 der CO2-Ausstoß in die Berechnung einbezogen wird. Das bedeutet: Für alle Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von mehr als 7,5 Tonnen ist ein Zuschlag von 200 € pro ausgestoßener Tonne CO2 zu zahlen. Darüber hinaus müssen ab dem 1. Juli 2024 auch bisher von der Steuer befreite Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen Maut zahlen. Bis Ende 2025 bleiben nur emissionsfreie Fahrzeuge wie Elektro-Lkw kostenlos.

Die Einnahmen des Bundes werden von rund 8 Milliarden Euro in diesem Jahr auf über 15 Milliarden Euro im nächsten Jahr steigen. Von 2024 bis 2027 werden zusätzliche Einnahmen von insgesamt rund 30,5 Milliarden Euro erwartet. Die Hälfte davon soll in den Ausbau der Bundesstraßen fließen, der Rest größtenteils in den Schienenverkehr.

Ob sich Preiserhöhungen auf die Verbraucherpreise auswirken, hängt auch davon ab, ob Transportunternehmen ihren Kunden, beispielsweise Geschäften, höhere Preise in Rechnung stellen können.

„Die höheren Mautgebühren werden wir eins zu eins an unsere Kunden weitergeben“, kündigt Andreas Roitzsch, Geschäftsführer der Roitzsch & Sohn Spedition GmbH in Welsdrup bei Dresden, an. „Es gibt keine Alternative. Wer das Erbe nicht weiterführt, wird sich früher oder später aus dem Transportmarkt verabschieden.“ Das 1953 gegründete Unternehmen beschäftigt 34 ​​Mitarbeiter und verfügt über eine Flotte von 27 Lkw.

Lars Fiehler, Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden, sagte, es sei unglaublich, dass hohe Mautgebühren nahezu keine Auswirkungen auf die Einzelhandelspreise hätten. Er rechnet vor: Fährt man pro Tag etwa 400 Kilometer auf einer Autobahn oder einer Bundesstraße, verdoppelt sich die Maut für ein Fahrzeug mehr als, von etwa 20 Euro auf etwa 46 Euro. Allein im Dresdner IHK-Gebiet sind ab Dezember mehr als 3.000 Unternehmen mit insgesamt rund 82.000 Lkw und 27.000 Traktoren von Mauterhöhungen betroffen.

Allerdings glaubt Kevin Friedrich, Verkehrsreferent der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, dass die Speditionen die neuen Kosten, die im Dezember entstehen, nicht so einfach weitergeben können. „Eine Vertragsanpassung unterjährig ist in der Regel nicht möglich.“ Zudem haben viele Kunden Zahlungsziele von 20 bis 30 Tagen, sodass Spediteure finanzielle Vorschüsse leisten müssen. „Dadurch verringert sich die Mobilität der Transportunternehmen.“ Das Speditions- und Fuhrgewerbe in der IHK Chemnitz verfüge über knapp 2.000 Unternehmen mit 18.400 Beschäftigten, sagte Friedrich.

Der Wirtschaftsverband Sachsen kritisiert die Einbeziehung von Lkw ab 3,5 Tonnen in die Maut ab Juli, damit die Einnahmen unter anderem für Investitionen in die Bahn verwendet werden können. „Das ist der falsche Ansatz“, sagte René Glaser, Vorstandsvorsitzender des Verbandes. Für den Einzelhandel gibt es kaum eine Alternative zum Straßentransport. „Wir sehen wenig Hoffnung, dass die Eisenbahn in absehbarer Zeit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Bürger mit Dingen des täglichen Bedarfs leisten wird“, sagte Glaser.

IHK Leipzig Verkehrsministerium IHK Dresden IHK Chemnitz Gewerbeverein Sachsen

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Quelle: www.stern.de

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