- Steigende Ausgaben für die Wolfskultur ziehen Kritik an das Ministerium
Die Ausgaben des Landes Rheinland-Pfalz für Initiativen zur Absicherung von Nutztieren vor Wolfsangriffen sind in den letzten Jahren gestiegen. Laut Antwort des Ministeriums für Umwelt in Mainz an die CDU-Fraktion im Landtag beliefen sich die Ausgaben im Jahr 2019 auf etwa 155.000 Euro. Im Jahr 2020 stieg dieser Betrag auf rund 293.500 Euro und im Jahr 2021 auf etwa 729.000 Euro. In den Jahren 2022 und 2023 betrugen die Ausgaben jeweils etwa 668.500 und 688.000 Euro.
Erlaubte "Wolfabwehr-Maßnahmen im Nutztierschutz" in ausgewiesenen Präventionszonen, wie sie von den Staatsforsten Rheinland-Pfalz aufgeführt werden, umfassen Kosten für Elektrozäune und Zubehör, Arbeitskosten für die Aufwertung eines bestehenden Dauerzauns oder Wartungskosten für einen Nutztierschutzhund. Gebiete wie der Westerwald oder die Eifel werden als solche ausgewiesen, wenn in der Region mindestens ein Wolf vermutet wird.
Seit 2021 gibt es in Rheinland-Pfalz ein Luchs- und Wolf-Koordinationszentrum (Kluwo), das als Anlaufstelle für Fragen zu beiden Arten dient. Das Kluwo befasst sich mit Themen wie Überwachung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. Die Ausgaben des Kluwo, ausschließlich Nutztierschutzförderung, sind in den letzten Jahren gestiegen – von rund 240.000 Euro im Jahr 2021 auf etwa 597.000 Euro im Jahr 2023.
Kosten entstehen auch durch die Untersuchung von getöteten Nutztieren. Laut Ministerium beliefen sich die Ausgaben im Jahr 2019 auf rund 8.400 Euro, damals noch unter der Verantwortung der Stiftung Natur und Umwelt. Bis 2023 waren diese Kosten auf etwa 34.000 Euro gestiegen. Die Auswertung und Dokumentation eines Vorfalls – nun vom Kluwo übernommen – ist Voraussetzung für die Einreichung von Schadensersatzansprüchen wegen wolfbedingter Nutztierverluste. Die gesamten Schadensersatzzahlungen beliefen sich im Jahr 2019 auf rund 1.685 Euro, im Jahr 2020 auf rund 4.800 Euro und im Jahr 2022 auf rund 13.900 Euro.
Die steigenden Kosten sind auf die wachsende Wolfpopulation im Land zurückzuführen, obwohl sie noch nicht auf dem Niveau anderer Bundesländer wie Niedersachsen oder Brandenburg ist. Der Wolf ist seit einem Dutzend Jahren wieder als einheimische Art in Rheinland-Pfalz etabliert, wie das Ministerium für Umwelt in seiner Antwort erläuterte. Die Wolfmanagementstrategie des Landes fördert ein harmonisches Zusammenleben von Menschen und Wölfen, ein Ansatz, der sich bewährt hat.
Allerdings vertritt die oppositionelle CDU-Fraktion eine andere Meinung. Ihr Sprecher für Jagdpolitik, Horst Gies, commented that no tangible impact has emerged from the funds allocated for wolf management since 2019. "What the eco-friendly Ministry of Environment is advocating for is nothing more than a pseudo-population control policy."
Der erste Wolf wurde im Westerwald im Jahr 2012 nachgewiesen, über 100 Jahre nach dem letzten in modernem Rheinland-Pfalz. Tragischerweise wurde das Tier kurz darauf illegal gejagt. In Reaktion darauf entwickelte das Land einen Wolfmanagementplan, der sich mit der Frage beschäftigt, welche Schutzmaßnahmen in Gebieten mit Wölfen ergriffen werden können, geeignete Bedingungen identifiziert und Kontaktpersonen für die Landwirtschaft und Schafzucht benennt.
Die CDU-Fraktion im Landtag hat Bedenken geäußert, dass die seit 2019 für den Wolfmanagement in Rheinland-Pfalz bereitgestellten Mittel keine greifbaren Auswirkungen zeigen, was sie als eine Form von Pseudo-Populationskontrolle ansieht. Andere Regionen wie Niedersachsen oder Brandenburg haben eine größere Wolfpopulation als Rheinland-Pfalz, das seit einem Dutzend Jahren wieder als einheimische Art etabliert ist, obwohl es die Zahlen dieser anderen Staaten noch nicht erreicht hat.