zum Inhalt

State House Filibuster – Sondersitzung der Legislative

Ein kritischer Brief des Medienpolitikers Raab an den SWR wurde rund sieben Monate nach seiner Absendung Gegenstand einer Sondersitzung des Landtags. Die Opposition dürfte dies nutzen, um das Büro des Premierministers anzugreifen. Aber wer wird für die Regierung sprechen?

Heike Raab (SPD) sitzt während der Medientage Mitteldeutschland 2023 auf der Bühne der Leipziger....aussiedlerbote.de
Heike Raab (SPD) sitzt während der Medientage Mitteldeutschland 2023 auf der Bühne der Leipziger Baumwollspinnerei. Foto.aussiedlerbote.de

Regierung - State House Filibuster – Sondersitzung der Legislative

Nach wochenlangen Debatten und einem kritischen Brief der Medienpolitikerin Heike Raab (SPD) an den SWR wird der Fall an diesem Mittwoch (13 Uhr) im rheinland-pfälzischen Landtag beraten. Das Mainzer Parlament hielt auf Antrag der beiden Oppositionsparteien Christdemokraten und Freie Wähler eine fast zweistündige Sondersitzung ab. Das bedeutet, dass das Thema im Anschluss an Pressekonferenzen und Ausschusssitzungen auf die größere Bühne des Plenums gelangt. Die Menschen sind gespannt darauf, wer in der Landesregierung das Podium einnehmen wird.

In einem Brief an SWR-Landesfunkdirektorin Ulla Fiebig äußerte sich Raab zu einem Bericht des SWR-Fernsehens, konkret zu einem politischen Reporter. Im Mittelpunkt steht die politische Zukunft des SPD-Politikers Roger Lewentz, der aufgrund des Hochwassers im Ahrtal als Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz zurückgetreten ist.

Der Journalist äußerte unter anderem folgende Einschätzung: „Es ist vielleicht einzigartig in Deutschland, dass ein Innenminister, der die politische Verantwortung für den Tod vieler Menschen bei dieser schrecklichen Al-Katastrophe tragen muss, Bundesvorsitzender seiner Partei bleibt.“ Raab kritisierte dies Aussage in einem Brief an den SWR als „objektiv falsch“. In Fibigs schriftlicher Antwort hieß es, dass es sich bei den Sätzen des Reporters eher um Meinungsäußerungen als um Tatsachenbehauptungen handele.

Oppositionsvertreter im rheinland-pfälzischen Landtag sahen in Raabs Brief einen inakzeptablen Versuch, die Berichterstattung zugunsten von Parteifreunden zu beeinflussen, und eine Bedrohung für die Rundfunkanstalten, weil der Brief den Aufstieg der Landesregierung beeinträchtigt habe. Raab selbst sprach von „differenzierter und sachlicher Kritik“, der sie sich auch inhaltlich verpflichtet halte.

Unterdessen hat sie letzte Woche in einer Stellungnahme ihren Fehler eingestanden und ist nun als stellvertretende Vorsitzende des SWR-Verwaltungsrates und als Mitglied im Landesrundfunkausschuss Rheinland-Pfalz des SWR zurückgetreten. „Aus heutiger Sicht und im Rückblick auf die Diskussionen der letzten Wochen möchte ich selbstkritisch zugeben, dass ich keinen Brief hätte schreiben sollen, sondern vielmehr meine objektive Meinung zum SWR-Bericht vom 11. April vor der Rundfunkverantwortungskommission darlegen sollte.“ . Kritik“, schrieb sie.

Auch aufgrund ihrer besonderen Rolle in der Medienpolitik spielte sie die Auswirkungen herunter. „Ich halte es im Nachhinein für einen Fehler, dass ich als Briefkopf ‚Bevollmächtigter‘ verwendet habe.“ Raab ist Staatssekretär im Kanzleramt Rheinland-Pfalz und auch auf Bundesebene für das Land Rheinland-Pfalz zuständig in Europa und den Medien. Vertreter. Darüber hinaus ist sie Koordinatorin der Landesrundfunkausschüsse und damit eine der bedeutendsten Medienpolitikerinnen Deutschlands.

Am Wochenende äußerte sich Bundeskanzlerin Maru Dreyer (SPD) zu diesem Thema. Das Büro des Premierministers sagte, es nehme die öffentliche Diskussion des Briefes sehr ernst, habe jedoch keinen Grund, an Raabs Botschaft zu zweifeln. Raab sagte, sie bedauere zutiefst den falschen Eindruck, der dadurch entstanden sein könnte. „Als Ministerpräsident bedauere ich auch den Eindruck, der möglicherweise entstanden ist“, sagte Dreher nach Angaben des Außenministers.

Die Opposition ließ die Debatte um den Brief einige Zeit schwelgen, da sie mit Raabs Rückzug aus dem SWR-Ausschuss und seinen bisherigen Äußerungen unzufrieden ist. Das könnte sie bei einer Sondersitzung am Mittwoch deutlich machen.

Einladung zur Plenarsitzung

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles