Deutschlands Rezession trifft Start-ups: Die Stimmung unter Jungunternehmern ist mittlerweile gedämpfter als seit 2020, dem ersten Corona-Jahr.
Der vom Bundesverband Deutsche Startups jährlich erhobene Geschäftsklimaindex sank im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Punkte auf 38,1 Punkte. Nur 15,4 % bewerten die aktuelle Investitionsbereitschaft von Risikokapitalgebern und wohlwollenden Investoren („Business Angels“) positiv. Der Start-up-Verband stellte seinen Bericht auf der Münchner Messe Bits & vor. Brezeln.
Abhängigkeit von externen Geldgebern
Externe Geldgeber sind für Startups besonders wichtig, da die meisten jungen Unternehmen keine Gewinne erzielen. Fast 70 % der 1.825 von Mai bis Juli befragten Unternehmen gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten eine Finanzierung benötigen würden. Ein Viertel davon erfordert eine Finanzierung von 2 Millionen Euro oder mehr. Laut Start-up Monitor kam fast die Hälfte der Mittel in großen Finanzierungsrunden über 100 Millionen Euro aus den USA (46,1 %).
„Ein Blick auf die deutsche Startup-Landschaft zeigt, dass die aktuelle Situation auch für junge Wachstumsunternehmen eine Belastung darstellt.“ „sagte Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Gründerverbandes. Start-ups bleiben ein „unersetzlicher Innovationsmotor“ für die deutsche Wirtschaft. Gleichzeitig bleibt die Mehrheit optimistisch: 56,8 % der befragten Unternehmen erwarten die Geschäftslage sich gut entwickeln.
Berlin ist die beliebteste Stadt für Gründer
Ein seit langem bestehendes Ungleichgewicht aus regionaler Sicht besteht weiterhin: Die überwiegende Mehrheit der deutschen Startups ist in nur wenigen Bundesländern angesiedelt Landesgründungen: Die beliebteste Stadt für Gründer bleibt Berlin mit mehr als einem Fünftel des Anteils, gefolgt von München (7,2 %) und Hamburg (6,6 %).
Bei Betrachtung der Bundesländer sind es knapp 85 % der Startups werden in sechs Ländern gegründet: Berlin, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg und Niedersachsen. Ebenfalls am Monitoring beteiligt ist der Ökonom Tobias Coleman von der Verbandsmanagementberatung PricewaterhouseCoopers und der Universität Duisburg-Essen. Der Gründerverein beschäftigte vom 17. Mai bis 20. Juli 1825 31.925 Mitarbeiter. Befragt wurden 1825 Unternehmen. Es wurden Fragen zur Beurteilung des Geschäfts- und Finanzierungsstatus, der Geschäftsfelder und Standorte gestellt.