Starkes Erdbeben erschüttert China
Ein weiteres Erdbeben ereignete sich im Nordwesten Chinas. Viele Menschen rannten deshalb mitten in der Nacht panisch aus ihren Häusern und warteten draußen in der klirrenden Kälte. Für mehr als 100 Menschen kommt jede Hilfe zu spät. Die Zahl der Opfer dürfte steigen.
Im Nordwesten Chinas ereignete sich ein schweres Erdbeben, bei dem mindestens 116 Menschen ums Leben kamen. Mehr als 500 Menschen wurden bei dem Erdbeben der Stärke 6,2 am Montagabend verletzt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Mindestens 105 Menschen starben im Kreis Jishishan in der Provinz Gansu. Bisher sind in der benachbarten Provinz Qinghai 11 Menschen gestorben. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat alle erdenklichen Anstrengungen zur Rettung der Menschen gefordert.
Zeugen berichteten Xinhua, dass das Erdbeben Schäden an Straßen und anderer Infrastruktur verursacht habe. In Jishishan wurden mehr als 6.000 Häuser beschädigt. Viele Dörfer waren ohne Strom und Wasser. Nach Angaben der örtlichen Wetterbehörde wird die niedrigste Temperatur in Jishishan am Dienstag voraussichtlich -10 Grad erreichen. Die Landesfeuerwehr und Rettungsdienst entsandte Retter in die Gegend. Die Eisenbahnbehörde untersagte die Durchfahrt von Zügen durch die Erdbebengebiete.
Chinesische Staatsmedien zeigten Fotos von Menschen, die nach dem Erdbeben aus ihren Häusern flohen und bei eisigen Temperaturen in Decken gehüllt draußen blieben. Im Staatsfernsehen waren Rettungskräfte zu sehen, die in den Trümmern nach Überlebenden suchten. „Wir stehen immer noch unter Schock“, sagte ein Mann in Jishishan dem lokalen Nachrichtenportal Jimu zwei Stunden nach dem Erdbeben, als er und seine Familie die Treppe aus ihrer Wohnung im 16. Stock hinunterliefen. Dann waren sie sicher im Auto.
Erdbeben kommen in Bergregionen Chinas häufig vor
Das Erdbeben war auch in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu, zu spüren. In den sozialen Medien wurden Videos von Schülern geteilt, die nachts aus ihren Zimmern in Sicherheit eilten.
In den Bergregionen Westchinas kommt es häufig zu Erdbeben. Allerdings sind häufig sehr dünn besiedelte Gebiete betroffen. Das letzte große Erdbeben in China, bei dem viele Menschen ums Leben kamen, ereignete sich im vergangenen Jahr, als im Südwesten Chinas mehr als 70 Menschen starben. Im Jahr 2014 ereignete sich in der Provinz Yunnan ein Erdbeben, bei dem etwa 600 Menschen ums Leben kamen. Im Jahr 2008 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,9 die Provinz Sichuan und tötete mehr als 80.000 Menschen.
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Quelle: www.ntv.de